Stereotypen sind ein notwendiges Element der Kommunikationskultur, komplizierte Zusammenhänge werden vereinfacht geordnet und verstehbarer gemacht. Aber wann wird ein Stereotyp zum Vorurteil? Wo zieht man die Grenze?
Bildhaft schematische Darstellungen von Menschentypen sind seit jeher als vereinfachende oder überspitzte Kommentare eine Methode zur Verbreitung von Meinungen und sozialen Identitäten. Am Beispiel der Postkarte als dem ersten modernen Massenmedium und dem Konvolut antisemitischer Postkarten von 1890 bis 1933 aus der Sammlung Haney wird in der Ausstellung "Abgestempelt" die Wirkmächtigkeit von Karikatur und Stereotyp dargestellt und untersucht.
Über 1000 antisemitische Postkarten hat der Berliner Sammler Wolfgang Haney in den vergangenen Jahren zusammengetragen. Präsentiert auf insgesamt 165 qm Fläche bezeugt eine Auswahl von 300 Motiven beispielhaft die Wirkungsmacht stereotypischer Klischees.
Die Ausstellung wurde 1999 vom Jüdischen Museum Frankfurt am Main und dem Museum für Kommunikation Frankfurt am Main als Wechselausstellung erarbeitet und wird jetzt in einer komprimierten Fassung von der bpb auf Wanderung geschickt.