Seit einiger Zeit lässt sich eine Konjunktur geschichtspolitischer Debatten in Deutschland beobachten, die manche*n Kommentator*in veranlasst, von einer Neuauflage des Historikerstreits der 1980er Jahre zu sprechen.
Dabei steht zum einen die Frage im Raum, in welchem Verhältnis der Holocaust zu den kolonialen Verbrechen und Genoziden seit der Neuzeit steht. Zum anderen wird diskutiert, ob das Holocaust-Gedenken als zentraler Bestandteil der Erinnerungskultur der Berliner Republik und als Mittel zur Reformulierung einer deutschen Identität im Zeichen von Auschwitz ausschließende Effekte hat: Wer gehört zur Erinnerungsgemeinschaft dazu und wer nicht, wer wird bei offiziellen Gedenkveranstaltungen adressiert und wer nicht, was bedeutet Erinnern in der Migrationsgesellschaft und in welcher Beziehung steht es zu Restitution und Entschädigung?
Es diskutieren
Dan Diner (Hebräische Universität Jerusalem / Universität Leipzig), María do Mar Castro Varela (Alice Salomon Hochschule Berlin) und Bénédicte Savoy (Technische Universität Berlin), die Moderation übernimmt Stefanie Schüler-Springorum (ZfA / TU Berlin).
Datum
Montag, 22. November 2021, 19:00 Uhr
Ort
Audimax der TU BerlinStraße des 17. Juni 135
sowie online.
Der Link zum Online-Webinar der Veranstaltung wird im Vorfeld hier bekanntgegeben.
Die Veranstaltung findet in Präsenz nach 3G-Regeln statt.
Für Präsenzteilnahme bitten wir um Anmeldung unter
j [dot] wilson [at] campus [dot] tu-berlin [dot] de.Eine Veranstaltung im Rahmen der Konferenz "Erinnerungskultur als
Dimension gesellschaftlichen Zusammenhalts", veranstaltet vom Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin, und dem Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Standort Berlin. In Kooperation mit der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft des Leo-Baeck-Instituts in der Bundesrepublik Deutschland.