Nach 1945 geborenen nichtjüdischen Deutschen fällt es meist schwer, die in der Familie erzählten Geschichten über die Vergangenheit mit den Fakten übereinzubringen, die in Schule und Medien vermittelt werden. In ostdeutschen Familien wirkt zudem der Umgang der DDR mit der NS-Vergangenheit nach, die allein das »Finanzkapital« für den Nationalsozialismus verantwortlich machte und sich so von der Verantwortung für die Geschichte freisprach. Eine Auseinandersetzung mit der aktiven und passiven Beteiligung der (ost-)deutschen Bevölkerung an den nationalsozialistischen Verbrechen wurde dadurch vermieden. Doch auch nach 1989/90 wurde (und wird) in den meisten deutschen Familien weiter über die NS-Vergangenheit geschwiegen – vor allem, wenn sie damals nicht zu den Verfolgten gehörten. Dieses Schweigen prägt die nachfolgenden Generationen in Ost und West bis heute nachhaltig.
Im Rahmen des Workshops wird allen Interessierten die Möglichkeit geboten, sich gemeinsam mit der eigenen Familiengeschichte und ihrer Tradierung auseinanderzusetzen – unabhängig davon, um was für eine Geschichte es sich dabei handelt. Ein besonderer Fokus soll auf ostdeutschen Familienbiografien liegen. Westdeutsch sozialisierte Menschen sind jedoch genauso herzlich eingeladen!
Datum
Freitag, 3. Dezember 2021, 18.00 – 20.30 Uhr
Samstag, 4. Dezember 2021, 10.00 – 18.30 Uhr
Sonntag, 5. Dezember 2021, 10.00 – 16.00 Uhr
Ort
FMP1Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin-Friedrichshain
[S/U Ostbahnhof, Bus 240/347]
Mehr Informationen u. a. zum Programm finden Sie auf folgender Website.
Anmeldungen bitte bis zum 28.11.2021 per E-Mail an:
susanna [dot] harms [at] bildungsbausteine [dot] orgIn Kooperation mit: Rosa-Luxemburg-Stiftung
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts „Bewegte Vielfalt in Berlin“ statt und ist kostenfrei.
Das Projekt wird von der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung sowie der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS) gefördert.