Die Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen veranstaltet ein Onlinegespräch mit Nachkommen der zweiten und dritten Generation von KZ-Häftlingen über die Probleme und Herausforderungen bei der Teilhabe von Nachkommen in der Erinnerungsarbeit.
Die Selbstorganisation von Nachkommen der KZ-Überlebenden, Forderungen nach erinnerungspolitsicher Ethik, Teilhabe und Anerkennung in der Gedenkstättenlandschaft lösen oft Unbehagen aus. Während für erinnerungspolitische ExpertInnen die Wissens-Vermittlung an Erinnerungs-Orten im Zentrum steht, bilden Gedenkstätten für Nachkommen vielfach vor allem einen Ort für Trauer und persönlichen Gedenkens als Angehörige.
Während zugleich die Brüchigkeit der Erinnerungskultur immer stärker zu Tage tritt und ein Ende der Zeugenschaft befördert, haben die Überlebenden in den letzten Jahren die Nachkommen immer stärker in die Arbeit der Opfer- und Interessenverbände, Komitees und Lagerarbeitsgemeinschaften eingebunden und ihr Vermächtnis geteilt.
Die Übernahme ethischer Verantwortung ist notwendig. Auch die jüngste MEMO III Studie des IKG und der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ) kommt zu dem Ergebnis, dass „inzwischen „Erinnerungslücken“ in Bezug auf die Zeit des NS entstanden sind (...), die anfällig machen für revisionistische Tendenzen, (...) Umdeutungen oder den Einfluss einzelner medialer Darstellungen der NS-Zeit“.
Welche Rolle wird in Zukunft Nachkommen in der Erinnerungs- und Gedenkarbeit zukommen? Müssen sich die Strukturen in den Gedenkstätten dafür ändern?
Teilnehmende: Marjolein Snep (Niederlande/Sachsenhausen), Kamil Majchrzak (Polen/Buchenwald) und Helene Dost (Deutschland/Ravensbrück) Anschließend findet ein Publikums-Gespräch statt.
Datum
Samstag, 17. April 2021, 13:00 - 14:30 Uhr
Teilnahme per Zoom
https://rememberliberation.stiftung-bg.de/veranstaltungen-online/#1920
https://www.facebook.com/1216429068375560/posts/4421041431247625/?d=n