Die ́sozialistische Frau` war in Vollzeit werktätig, verheiratet, Mutter, Hausfrau und idealerweise noch gesellschaftlich engagiert. Die staatlich verordnete Emanzipation der DDR- Frau löste die althergebrachten Geschlechterrollen aber nicht ab, sondern ließ sie weiter fortleben. Das propagierte Leitbild weiblichen Lebens war verbindlich, denn Abweichungen ahndeten DDR-Behörden vielfach mit Ausgrenzung, Repression und Verfolgung.
Die Veranstaltungsreihe „Werkstattgespräche“ richtet den Fokus auf Frauengruppen, die politisch, sozial, (sub-)kulturell von den sozialistischen Normen abwichen. Welche Sozialisierungen, Vorstellungen und Ideen hatten nichtkonform lebende Frauen? Wie und mit welchen Folgen gerieten sie in Konfrontation mit dem DDR-Staat? Expert*innen und Zeitzeug*innen stellen den aktuellen Forschungsstand vor und vermitteln die Perspektive der Betroffenen.
Werkstattgespräch IV – Webinar
Weibliche Devianzen in jugendlichen Subkulturen
Gäste
Henrike Voigtländer, Anne Hahn, Dr. Nina Reusch (Moderation)
Datum
Mittwoch,10.06.2020, 19:00 Uhr
Frauen waren Teil der subkulturellen Szenen in der DDR. Nach 1989 veröffentlichen weibliche Punks Autobiografien und filmische Dokumentationen über ihre Erfahrungen in der Szene. Trotzdem scheinen sie in der bisherigen Aufarbeitung dieses Teils der DDR-Geschichte eher nicht im Fokus der Betrachtung zu stehen. Gefragt werden soll, welche geschlechtsspezifischen Erfahrungen Frauen innerhalb der subkulturellen Szenen gemacht haben und ob seitens der verfolgenden DDR-Behörden spezifische Kriminalisierungsstrategien erkennbar sind.
Das Werkstattgespräch findet als Webinar über Zoom statt.
Eine Teilnahme ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich. Den Link zur Veranstaltung verschicken wir eine halbe Stunde vor Beginn.
Anmeldung und Kontakt
Ulrike RotheE-Mail: rothe [at] agentur-bildung [dot] de
Anmeldung per E-Mail bitte bis zum 04.06.2020.
Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie unter "Download".