Die Gedenkstätte Roter Ochse Halle (Saale) thematisiert in der 1842 eröffneten Strafanstalt die politisch motivierte Justiz und erinnert an die Opfer. Ab 1933 nutzte die NS-Justiz das Gefängnis zur Vollstreckung hoher Haftstrafen an männlichen Gefangenen. Von 1942 bis Kriegsende wurden dort 549 Todesurteile vollstreckt. Von 1950 bis 1989 nutzte das Ministerium für Staatssicherheit der DDR einen Teil der Gebäude als Untersuchungshaftanstalt.
Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen in Oranienburg bei Berlin erinnern auch an eine „doppelte Vergangenheit“: Das KZ Sachsenhausen wurde 1936 als Modell- und Schulungslager errichtet. Von den mehr als 200.000 Häftlingen kamen bis zur Befreiung 1945 Zehntausende durch Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeit und Misshandlungen um oder wurden Opfer von systematischen Vernichtungsaktionen der SS. Im August 1945 verlegte der sowjetische Geheimdienst NKWD das Speziallager Nr. 7 in den Kernbereich des ehemaligen Konzentrationslagers. Bis 1950 starben von den 60.000 Häftlingen 12.000 an Hunger und Krankheiten.
Einer der Häftlinge im KZ Sachsenhausen war Pfarrer Martin Niemöller. Im Martin-Niemöller-Haus Berlin-Dahlem, in dem er von 1931 bis zu seiner Verhaftung 1937 arbeitete und wohnte, ist seit Sommer 2018 eine neue Dauerausstellung zur Geschichte der Bekennenden Kirche zu sehen.
Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin-Schöneweide ist die einzige Institution am historischen Ort eines fast vollständig erhaltenen Zwangsarbeiterlagers inmitten eines Wohnbezirks. Es macht das lange ausgeblendete Schicksal der über 26 Millionen Männer, Frauen und Kinder sichtbar, die während des Zweiten Weltkriegs durch das NS-Regime als Zwangsarbeiter ausgebeutet wurden.
Die vier genannten Gedenkorte werden mit Führungen besucht.
Datum
31.10. - 3.11.2019
Anmeldung und Informationen unter
Tel. 081 31 / 996 88 – 0 oderinfo [at] dachauer-forum [dot] de
Veranstalterin
Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau
www.versoehnungskirche-dachau.de