Workshop mit Dokumenten und lokalhistorischen Quellen aus dem Archiv des International Tracing Service (ITS), unter anderem zu den Adlerwerken in Frankfurt am Main.
An diesem Fortbildungstag werden archivpädagogische Zugänge zum Thema „Zwangsarbeit im Nationalsozialismus“ vorgestellt. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden über 13 Millionen Menschen aus den besetzten Staaten nach Deutschland verschleppt und zur Arbeit gezwungen. Der größte Teil davon kam aus Osteuropa. Hinzu kamen Kriegsgefangene und auch KZ- Häftlinge, die die SS den Rüstungsbetrieben zur Verfügung stellte. Große Fabriken und Betriebe, kleine Unternehmen, Handwerksbe- triebe, Kommunen, Landwirte, private Haushalte, Verwaltungen und kirchliche Einrichtungen profitierten von der Zwangsarbeit. Die gesamte Rüstungsindustrie wäre ohne den Einsatz von Zwangsarbeitern zusammengebrochen.
Die großen Betriebe unterhielten eigene Arbeitslager für die Zwangsarbeiter. So auch die Adlerwerke in Frankfurt am Main. Wer waren diese Menschen und wie ging der NS-Staat mit ihnen um? Was bedeutete die Zwangsarbeit für die Betroffenen, die ohne Rücksicht auf ihr Alter, ihre Ausbildung, ihr Fachwissen, geschweige denn auf ihr Recht auf ein Privatleben und Selbstbestimmung, eingesetzt wurden? Diesen und weiteren Fragen möchte sich diese Fortbildung widmen.
In der Praxisphase des Workshops sollen archivpädagogische Zugänge für den Einsatz von historischem Quellenmaterial über Zwangsarbeit aus dem Archiv des International Tracing Service (ITS) im Unterricht und in der außerschulischen Bildungsarbeit, zum Beispiel in Erinnerungsprojekten, vorgestellt werden. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Auseinandersetzung mit lokalhistorischen Quellen aus dem ITS zu den Adlerwerken in Frankfurt am Main.
Referent_innen
Dr. Akim Jah (ITS), Elisabeth Schwabauer (ITS), Dr. Andrea Rudorff (Fritz Bauer Institut)
Leitung/Anmeldung
Gottfried Kößler
gottfried [dot] koessler [at] stadt-frankfurt [dot] de
Datum
Mittwoch, 15. Mai 2019, 11:00 – 17:00 Uhr
Ort
Goethe-UniversitätI.G. Farben-Haus, Raum IG 1.314
Norbert-Wollheim-Platz1
Frankfurt am Main
Eine Veranstaltung des Pädagogischen Zentrums FfM - Fritz Bauer Institut & Jüdisches Museum Frankfurt