Der Ort der Massenvernichtung Malyj Trostenez in Weißrussland, der schon zu Zeiten der Sowjetunion zum Gedenkort wurde, soll gegenwärtig in einen gesamteuropäischen Erinnerungsort umgewandelt werden. Der Vortrag schildert die mit dieser Entwicklung verbundenen Schwierigkeiten und beleuchtet an diesem Beispiel die Probleme der Historisierung sowie die Besonderheiten der sowjetischen Wahrnehmung und Gestaltung von Orten des Gedenkens an die Massenvernichtung. Er basiert auf den im Rahmen der Vorarbeiten zur Ausstellung »Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung« erzielten Forschungsergebnissen und behandelt unter anderem folgende Fragen: Wie geriet die größte Vernichtungsstätte in der Region in Vergessenheit? Wie kam es in der Sowjetzeit dazu, dass die nach Trostenez deportierten und dort ermordeten mitteleuropäischen Juden in der offiziellen Erinnerungskultur als friedliche Sowjetbürger dargestellt wurden?
Programm
Vortrag von Dr. Aliaksandr Dalhouski
Dr. Aliaksandr Dalhouski ist Historiker, verantwortlich für den Bereich Forschungsarbeit in der Geschichtswerkstatt Minsk.
Datum
Mittwoch, 13. Februar 2019, 18:15 Uhr
Ort
Goethe-Universität Frankfurt am MainCampus Westend
Theodor-W.-Adorno-Platz 2
Casino-Gebäude, Raum 1.802
Kontakt/Veranstalter_in
Fritz Bauer InstitutAn-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069 798 322-40