Ausgehend von 80 Fotografien, die er auf einem Münchner Flohmarkt erwarb, erforschte Andreas Assael die Geschichte eines NS-Arbeitslagers für Juden in Griechenland.
Andreas Assael, Sohn überlebender Juden aus Saloniki, erwarb vor vielen Jahren auf einem Münchner Flohmarkt eine Sammlung von Fotos. Ein Ingenieur der nationalsozialistischen »Organisation Todt« hatte sie im besetzten Griechenland aufgenommen. Darunter befinden sich 80 Aufnahmen, die nach Recherchen Assaels die Zwangsarbeit von Juden aus Saloniki in der Nähe des Ortes Karya im Jahr 1943 zeigen.
Im März 1943 begann der deutsche SS-Apparat mit den Deportationen von 48.000 Menschen der jüdischen Gemeinde Saloniki in Vernichtungslager im besetzten Polen. 3.000 unverheiratete jüdische Männer wurden zur Zwangsarbeit innerhalb Griechenlands verschleppt. 300 mussten für eine Eisenbahnstrecke in Karya einen Felshang abtragen, um Platz für ein Ausweichgleis zu schaffen. Wer diesen Einsatz überlebte, wurde erschossen.
Andreas Assael gelang es mit Hilfe von Zeitzeugen, dieses unbekannte Kapitel griechischer, deutscher und jüdischer Geschichte zu erforschen.
Programm
Begrüßung: Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit
Einführung: Dr. Ulrich Baumann, stellv. Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Vortrag: Dipl.Ing. Andreas Assael
Moderation: Prof. Dr. Andreas Nachama, Direktor der Stiftung Topographie des Terrors
Datum
Donnerstag, 24. Januar 2019, 19:00 Uhr
Ort
Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit Berlin-SchöneweideBritzer Straße 5
12439 Berlin
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas statt.
Für die bessere Planung melden Sie sich bitte bei der Stiftung Denkmal unter unverbindlich an unter
Tel.: 030-263943-0 oderEmail: veranstaltungen [at] stiftung-denkmal [dot] de.