Noch immer gilt Wernher von Braun vielen in Deutschland als technisches Genie und Lichtgestalt der zivilen Raumfahrt. Dass er einen Großteil seines Berufslebens damit verbrachte, Kriegswaffen zu entwickeln, wird dabei gerne übersehen – wie auch der Umstand, dass er mitverantwortlich war für die Zwangsarbeit Tausender KZ-Häftlinge für das NS-Raketenprogramm.
Programm
Der Historiker Dr. Jens-Christian Wagner wird sich in seinem Vortrag mit der Frage auseinander setzen, was Wernher von Braun und seine Mitstreiter bewog, Waffen für den nationalsozialistischen Raub- und Vernichtungskrieg zu entwickeln und bei der Produktion der sogenannten V2-Raketen KZ-Häftlinge einzusetzen. Im Mittelpunkt des Vortrages steht die Frage nach der Haltung von Brauns gegenüber den Nationalsozialisten und nach seiner Verantwortung für NS-Verbrechen: War von Braun ein überzeugter Nationalsozialist oder eher ein skrupelloser Opportunist, der im Bündnis mit der NS-Führung seine eigenen Ziele verfolgte? Wie stellte er seine Tätigkeit im Nationalsozialismus nach 1945 dar? Wieso konnte von Braun 1945 seine Arbeit nahtlos für die Amerikaner fortsetzen?
Datum
Sonntag, 16. Dezember 2018, 14:30 Uhr
Ort
Bomann Museum CelleSchloßplatz 7
29221 Celle
Eine Kooperationsveranstaltung der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten mit dem Bomann Museum Celle.