Nach dem Zweiten Weltkrieg waren in zahlreichen westeuropäischen Ländern NS-Kriegsverbrecher inhaftiert. Im Zuge der Westbindung der Bundesrepublik wurden die meisten von ihnen entlassen. Lediglich in Italien und den Niederlanden verblieben fünf Deutsche im Gefängnis: der SS-Mann Herbert Kappler, als Kommandeur der Sicherheitspolizei verantwortlich für das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen, sowie die »Vier von Breda«, die maßgeblich an der Ermordung der niederländischen Juden beteiligt waren. Hochrangige deutsche Politiker setzten sich für ihre Freilassung ein. Ein Netzwerk von Kirchenverbänden, Veteranenvereinigungen und Diplomaten organisierte die Unterstützung für die Kriegsverbrecher auf höchster politischer Ebene.
Programm
Auf der Grundlage bislang nicht zugänglicher Quellen wirft Felix Bohr einen umfassenden Blick auf ein Kapitel bundesdeutscher Vergangenheitspolitik.
Dr. Felix Bohr hat seine Dissertation an der Georg-August-Universität Göttingen zu dem Thema geschrieben. Er wird ab April 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in Rom sein.
Datum
Mittwoch, 14. November 2018, 18:15 Uhr
Ort
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus WestendTheodor-W.-Adorno-Platz 2,
Casino-Gebäude, Raum 1.812