Thilo Sarrazin hat mit seinen muslimfeindlichen Thesen schon einmal die Mitte der Gesellschaft erreicht und Rassismus salonfähig gemacht. Der Politiker lieferte dafür eine angeblich „wissenschaftliche“ Grundlage, die heute gerne seitens der AfD in der politischen Debatte genutzt wird. Und nun schon wieder: Obwohl sein neues Buch „Feindliche Übernahme“ von den Rezensent*innen bereits als schlecht recherchiert, als „fake news“ und Polemik zerrissen wurde, führt der Titel doch gleichzeitig seit Erscheinen die Bestsellerliste an.
Programm
Der Wiener Schriftsteller und Psychoanalytiker Sama Maani diskutiert, warum Sarrazins Ideen für so viele Menschen attraktiv sind – und was der enorme Zuspruch über die Zustände in unserer Gesellschaft aussagt. Die pädagogische Leiterin der Bildungsstätte Anne Frank Saba-Nur Cheema spricht über die dramatischen Konsequenzen von rassistischen Diskursen für das Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft und stellt Möglichkeiten vor, mit (Kultur-)Rassismus umzugehen.
Moderiert von Franka Welz (hr-info).
Saba-Nur Cheema, Politikwissenschaftlerin und Leiterin der Pädagogischen Programme und Projekte der Bildungsstätte Anne Frank
Sama Maani, Schriftsteller und Psychoanalytiker in Wien. Publikationen (u.a.): 'Ungläubig' (Roman), 'Respektverweigerung: Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene auch nicht' (Essayband), 'Teheran Wunderland' (Roman, 2018)
Datum
Montag, 8. Oktober von 19:00 - 21:00 Uhr
Ort
Haus am Dom, Katholische Akademie Rabanus MaurusDomplatz 3
60311 Frankfurt am Main