Dr. Hans Hesse berichtet von seinen aktuellen Recherchen über die Verhaftung von Schüler*innen aus Bremischen Sinti- und Romafamilien und deren Deportation nach Auschwitz.
Im März 2018 jähren sich zum 75.ten Mal die Tage, an denen aus Nordwestdeutschland und Bremen Sinti und Roma vom Bremer Schlachthof aus in drei Transporten in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurden. Unter ihnen befanden sich zahlreiche schulpflichtige Kinder, die in den Morgenstunden aus den Schulen und dem Unterricht „durch die Polizei abgeholt" - wie die Schulleitungen nach 1945 bescheinigten - und in das provisorische Sammellager auf dem Schlachthof am Hauptbahnhof gebracht wurden. Am Beispiel einer Sinti-Familie zeichnet der Vortrag diese bislang wenig bekannten Informationen nach.
Der Historiker Hans Hesse erforscht seit 1993 die NS-Verfolgung der Sinti und Roma in Nordwestdeutschland, zeitweise als Projekt mit dem Bremer Sinti-Verein. 2005 legte er mit „Konstruktionen der Unschuld“ das Standardwerk über die Entnazifizierung in Bremen und Bremerhaven vor und hat aktuell die erste große Monographie über das Projekt der STOLPERSTEINE herausgebracht. Hans Hesse lebt in Köln.
Die Veranstaltung findet statt anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung.
Datum
Mittwoch, 7. März 2018 , 19.00 Uhr - 20.30 Uhr
Ort
Schulmuseum BremenAuf der Hohwisch 61-63
28207 Bremen