Der Chemiekonzern I.G. Farben ließ ab 1941 in unmittelbarer Nähe zu dem Konzentrationslager Auschwitz die größte chemische Fabrik Osteuropas bauen. Sie sollte zugleich ein Baustein der »Germanisierung« der Region werden. Neben deutschen Fachkräften setzte das Unternehmen auf der riesigen Baustelle Tausende von Häftlingen aus dem KZ Auschwitz, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus ganz Europa ein. Für die zunehmende Zahl von KZ-Häftlingen errichteten der Konzern und die SS 1942 das firmeneigene KZ Buna-Monowitz. Tausende Menschen kamen durch die unmenschlichen Arbeitsbedingungen zu Tode oder wurden in den Gaskammern in Auschwitz-Birkenau ermordet, wenn sie nicht mehr arbeitsfähig waren.
Die Ausstellung zeichnet die Entstehung, den Alltag und die Auflösung des KZ Buna-Monowitz nach. Historische Fotografien dokumentieren die Perspektive der SS und der I.G. Farben auf der Baustelle und im Lageralltag. Sie wurden angefertigt anlässlich eines Besuches des Reichsführers der SS, Heinrich Himmler, am 17. und 18. Juli 1942. Die Fotografin werden kontrastiert mit autobiographischen Texten von Überlebenden, darunter Primo Levi, Eli Wiesel, Jean Améry und Paul Steinberg, sowie den Aussagen von Überlebenden in den Nachkriegsprozessen. Informationen zu den Gerichtsverfahren in der Nachkriegszeit und den Bemühungen der Überlebenden um Entschädigung nach 1945 beschließen die Ausstellung.
Die Neugestaltung der Ausstellung wurde erstellt von: Funkelbach. Büro für Architektur und Grafik, Leipzig.
Weitere Informationen zur Ausstellung:
www.fritz-bauer-institut.de/ig-farben.html
Datum
Donnerstag, 26. Januar bis Freitag, 16. Februar 2018
Ort
Goethe-Universität Frankfurt am MainCampus WestendTheodor-W.-Adorno-Platz 1
PA-Gebäude (Präsidium der Administration),
Foyer im Erdgeschoss
Kontakt
Fritz Bauer InstitutAn-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de