Das Grauen hat Konjunktur. Konzentrationslager und Gefängnisse, Schlachtfelder, Orte von (Natur-)Katastrophen oder Anschlägen, Gefängnisse und Folterkeller sowie Geisterstädte gehören zu den Reisezielen einschlägiger Tourismusunternehmen: Auschwitz und Austerlitz, Gettysburg und Ground Zero, Tschernobyl und Costa Concordia.
Nationalsozialistische Lager und Todesstätten verzeichnen von Jahr zu Jahr neue Besucherrekorde. 2016 wurden fast zwei Millionen Besucher aus aller Welt im ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz gezählt. Auch auf dem Obersalzberg steigen die Besucherzahlen immer weiter.
Was fasziniert an Reisen zum Leid der anderen? Gibt es eine Lust am Schrecklichen, die fest in der menschlichen Psyche verankert ist? Treibt die Besucher der voyeuristische Blick auf mehr oder minder tabuisierte Todeszonen oder Diktatorenorte? Sind sie von historischem Erkenntnisinteresse geleitet oder haben sie oft andere Motive?
Diesen Fragen geht der Vortrag von Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, auch am Beispiel des Obersalzbergs nach.
Datum
Donnerstag, 13. Juli 2017, 19.00 Uhr
Ort
Kongresshaus Berchtesgaden
Maximilianstraße 9
83471 Berchtesgaden