Am 16. Mai 1944 widersetzten sich Sinti und Roma im »Zigeunerfamilienlager« im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau der »Auflösung« dieses Lagerabschnitts. Damit verhinderten sie die für diesen Zeitpunkt geplante Ermordung der Häftlinge durch die SS. Bis heute ist dieser Akt des Widerstandes kaum bekannt.
Erst langsam gewinnt der 16. Mai als Gedenktag in einer breiteren Öffentlichkeit an Bedeutung. Insbesondere Selbstorganisationen von Roma und Sinti erinnern an diesem Tag daran, dass die Verfolgten keineswegs bloß passive Opfer waren. Sie haben auf unterschiedliche Arten Widerstand geleistet, um ihre Würde gekämpft oder sich dem Verfolgungsapparat entzogen. Die Formen, Möglichkeiten und Grenzen des Widerstandes von Sinti und Roma gegen den Nationalsozialismus werden uns ebenso beschäftigen wie die Frage, was dieser Teil der Geschichte für uns heute bedeuten kann und soll.
Datum
16. Mai 2017, 13.00-18.30 Uhr
Ort
Gedenkstätte Deutscher WiderstandStauffenbergstraße 13-14
10785 Berlin
2. Etage, Saal A
Um Anmeldung bis Dienstag, den 9. Mai, wird gebeten unter:
E-Mail: s [dot] steinbach [at] gdw-berlin [dot] deDer Workshop richtet sich an alle Interessierten, insbesondere an Aktive in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit. Herzlich willkommen sind auch Schüler_innen und Jugendliche.
Programm
13.00-14.00/14.00-14.30 (optional für Interessierte) Geführter Rundgang durch Teile der Dauerausstellung „Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Begrüßung Prof. Dr. Johannes Tuchel, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma
14.30-15.45: Der Widerstand von Sinti und Roma gegen den Nationalsozialismus und seine Bedeutung für die Gegenwart, Vortrag mit anschließender Diskussion Tobias von Borcke, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
15.45-16.15: Kaffeepause
16.15-17.45 Arbeitsgruppen
Einführung durch Amaro Foro e.V. und Sozialfabrik e.V.
Arbeitsgruppe 1: Zeugnisse des Widerstandes – Möglichkeiten und Grenzen der Bildungsarbeit mit historischen Quellen zum Widerstand von Sinti und Roma
(Dr. Christine Müller-Botsch, Stefanie Steinbach, Gedenkstätte Deutscher Widerstand; Tobias von Borcke, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma)
Arbeitsgruppe 2: Was bedeutet der Widerstand der Sinti und Roma gegen den Nationalsozialismus heute?
(Amaro Foro e.V. und Sozialfabrik e.V.)
17.45-18.00 Kurze Pause
18.00-18.30 18.30 Berichte aus den Arbeitsgruppen im Plenum, Ausblick
Kleiner Empfang/Gelegenheit zum Gespräch
Veranstalter
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma; Gedenkstätte Deutscher Widerstand; Amaro Foro e.V. und Sozialfabrik e.V.