Wie kaum ein anderes Bauwerk diente der Westwall zur Kriegsvorbereitung und als Instrument nationalsozialistischer Propaganda und Mystifizierung. Auch hing der Westwall eng mit der Entstehungsgeschichte des SS-Sonderlagers Hinzert zusammen. Die Gedenkstätte ist also ein ganz besonderer Tagungsort, um sich mit dem Westwall zu beschäftigen.
Der Westwall, ist als "Grüner Wall im Westen" in den letzten Jahren Thema verschiedenster Veranstaltungen und Publikationen geworden. Seine Ruinen bieten heute Unterschlupf für vom Aussterben bedrohte Tiere und sind zugleich Lebensgrundlage schützenswerter Pflanzen. Die verbliebenen Reste dieses großflächigen authentischen Lern- und Erinnerungsortes stehen in Rheinland-Pfalz unter Denkmalschutz.
Im Mittelpunkt der in der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert stattfindenden Fachtagung stehen nicht die militärische Funktion und die Architektur des Westwalls sondern die für den Bau verantwortlichen Institutionen wie der Reicharbeitsdienst (RAD) und die Organisation Todt (OT). Der RAD organisierte den Arbeitseinsatz von fast 500.000 dienstverpflichteten Männern, der OT oblag die Bauorganisation.
Außerdem wird auf die Auswirkungen des Westwallbaus für die Grenzbevölkerung in der Pfalz eingegangen. Weiterhin wird die Rolle des Lagers Hinzert bei der sog. "Erziehung" der Westwallarbeiter im nationalsozialistischen Sinne aufgezeigt.
Programm
Zur Fachtagung "Der Bau des Westwalls in der NS-Diktatur" lädt die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz ein. Es referieren
- Prof. Wolfgang Benz, Berlin
- Prof. Kiran Klaus Patel, Maastricht
- Prof. Fabian Lemmes, Bochum
- Rolf Übel, Bad Bergzabern
- Dr. Beate Welter, Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert und
- Werner Schmachtenberg, Griesheim.
Datum
Dienstag, 4. April 2017, 10.00 Uhr
Ort
Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ HinzertAn der Gedenkstätte
54421 Hinzert-Pölert
Tel.: +49 65 86 / 99 24 93
E-Mail: info [at] ns-dokuzentrum-rlp-hinzert [dot] de