Zwischen 1941 und 1945 flüchteten etwa 10.000 bis 15.000 Juden in Deutschland vor den Deportationen und tauchten unter. Sie waren dabei auf die Unterstützung von nichtjüdischen Verwandten, Freunden, Bekannten oder fremden Menschen angewiesen. Erst in den letzten Jahren erfuhren die heute häufig als »stille Helden« bezeichneten Helfer Anerkennung. Vergleichsweise wenig beachtet blieben ihre Motive. Nicht selten wurden flüchtende Juden Opfer von Dieben, Schwindlern und Erpressern, die sie oft sogar denunzierten.
Der Vortrag analysiert die gesamte Bandbreite dieser Begegnungen: von uneigennütziger Hilfe über die häufig komplexen und schwierigen Beziehungen zwischen versteckt lebenden Personen und ihren Helfern bis hin zu jenen Menschen, die sich gezielt an flüchtigen Juden bereicherten. Auch der Umgang mit der Erinnerung an die »stillen Helden« wird thematisiert.
Vortrag von Prof. Dr. Susanna Schrafstetter, Burlington
Datum
27. Januar 2017, 12.00 Uhr
Ort
Goethe-Universität Frankfurt am MainCampus Westend
Theodor-W.-Adorno-Platz 1
Lobby des PA-Gebäudes
Veranstalter
Fritz Bauer Institut
http://www.fritz-bauer-institut.de