Zehn Jahre lang durchquerten Reli und Avner Avrahami das Land Israel, fotografierten zufällig ausgewählte Familien und stellten ihnen Fragen über ihr Leben: ihre täglichen Angewohnheiten und ihre Träume, ihre Herkunft und ihren Glauben, ihre Sicht der Welt und ihre Beziehungen. Die beiden besuchten hunderte von Familien in ihren Wohnungen, und später auch Menschen, die unter einem Dach wohnen – von der Wohngemeinschaft bis zu Insassen eines Gefängnisses.
Reli fotografiert, Avner schreibt. Sie navigiert, er fährt. Sie sind Mann und Frau. Jahrelang erschienen ihre Beobachtungen unter dem Titel »Family Affair« in der Wochenendbeilage der Tageszeitungen Haaretz und Maariv. Für viele Israelis war diese Lektüre ein Wochenendritual: Begegnungen mit Menschen, die eingewandert oder in Israel geboren sind, säkular oder religiös leben, als Juden, Muslime oder Christen, Araber oder Europäer. Das Format ist immer das gleiche: eine farbenfrohe Fotografie und ein sehr persönlicher Text. Sichtbar werden die Spannungen der israelischen Gesellschaft, ihre nationalen und religiösen, sozialen, politischen und ethnischen Risse über die Spuren im Alltag, im Familienleben, in den Wohnverhältnissen. Von hunderten von Geschichten sind achtzig in dieser Ausstellung zu sehen. Gemeinsam ergeben sie das Mosaik des Staates Israel am Beginn des 21. Jahrhunderts.
"Family Affair. Israelische Porträts von Reli und Avner Avrahami" ist eine Ausstellung des Jüdischen Museums Hohenems, kuratiert von Galia Gur Zeev. Sie ist erstmals in Deutschland zu sehen.
Programm der Eröffnungsveranstaltung
Begrüßung: Dr. Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Grußwort: Dr. Dan Shaham, Generalkonsul des Staates Israel für Süddeutschland
Einführung: Dr. Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums Hohenems
Avner Avrahami, Tel Aviv, Autor
Eröffnungsrede: Avraham Burg, Jerusalem, ehemaliger Präsident des israelischen Parlaments
Im Anschluss Besichtigung der Ausstellung
Datum
19. Juni 11.00 Uhr
Geöffnet täglich von 10 bis 17 Uhr, Eintritt frei.
Die Ausstellung wird bis zum 30. April 2017 gezeigt.
Ort
KZ-Gedenkstätte FlossenbürgGedächtnisallee 5-7
92696 Flossenbürg
Die Eröffnung findet im Bildungszentrum (Veranstaltungssaal) statt.
Anmeldung bis zum 13. Juni 2016 an
E-Mail: jzimmermann [at] gedenkstaette-flossenbuerg [dot] de