Das Aktive Museum lädt ein zu einer Führung durch die Open-Air-Dauerausstellung auf dem Gelände des ehemaligen Arbeitshauses und Gefängnisses in Berlin-Rummelsburg.
Kürzlich forderte ein Kommentator im Tagesspiegel die Errichtung eines »Mahnmals für Asoziale«. Ihm war offenbar nicht bekannt, dass es in Rummelsburg bereits einen Informations- und Gedenkort für die Verfolgung von sozialen Außenseitern gibt. Dort befand sich nämlich bis 1951 das größte deutsche Arbeitshaus, zugleich der zentrale Ort der Verfolgung von als »asozial« Stigmatisierten in Berlin. Am historischen Ort, heute Teil eines Wohngebietes, wurde 2015 eine Open-Air-Dauerausstellung eröffnet, die sich anhand von Biografien von Opfern und Tätern mit der Geschichte des Arbeitshauses sowie mit dessen Nachnutzung als Männergefängnis von Ost-Berlin zu DDR-Zeiten befasst.
Im Vordergrund der Führung mit dem Historiker Thomas Irmer, der diese Ausstellung erarbeitet hat, wird die NS-Zeit stehen. Er stellt auch neue Forschungsergebnisse über die Zwangsarbeit der Rummelsburger Insassinnen und Insassen und über die Ermordung aller jüdischen »asozial« Verfolgten im Rahmen der NS-»Euthanasie« 1941 vor. Bei dem Rundgang wird Thomas Irmer zudem eine Smartphone-App vorstellen, die Teil des neuen Informations- und Gedenkortes ist. Diese App für iOS und Android lässt sich kostenlos auf Smartphones laden: (http://gedenkort-rummelsburg.de/app/).
Datum
Montag, den 9. Mai 2016, 17.30 Uhr
Ort
Gedenkort Berlin-RummelsburgHauptstraße 8
10317 Berlin-Lichtenberg
An den drei Stelen auf dem Vorplatz S-Bhf. Berlin-Rummelsburg (S 3), Tram-Haltestelle Kosanke-Siedlung (Tram 21)