Wie lebten Menschen mit afrikanischen Wurzeln im Deutschland der 1930er Jahre und was mussten sie in dieser Zeit erleiden und erdulden? Darüber ist im Lande weitgehend wenig bekannt. Die BBC-Dokumentation Black Survivors of the Holocaust bringt diese Wirklichkeit in Interviews und raren Originalfilmdokumenten ans Licht. Der Regisseur David Okuefuna und der Produzent Moise Shewa (Afro-Wisdom Productions) haben mit einer hervorragenden Recherche ein Filmdokument von unschätzbarem Wert geschaffen, in dem sie für kommende Generationen die Stimmen von Zeitzeug_innen und Nachkommen der Afro-Deutschen und Afrikaner_innen festgehalten haben.
Der Film wird von der Berliner Historikerin Katharina Oguntoye präsentiert, Mitautorin und -herausgeberin des Buches: Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte (Berlin 1986). Sie leitet seit 20 Jahren den von ihr mitgegründeten interkulturellen Verein „Joliba e.V.“ in Berlin und veröffentlichte 1997 ihre bahnbrechende historische Arbeit unter dem Titel Eine afro-deutsche Geschichte. Zur Lebenssituation von AfrikanerInnen und Afro-Deutschen von 1884 bis 1950. Im Anschluss an die Präsentation und Vorführung des Filmes beantwortet Katharina Oguntoye Fragen vom Publikum.
Die Veranstaltung gehört zum Begleitprogramm der Wanderausstellung "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg", die vom 30.01. bis 13.03.2016 im Westwerk (Karl-Heine-Str. 83) gezeigt wird.
Mehr Information: http://geschichtevermitteln.blogsport.eu/
Black Survivors of the Holocaust, Regie: Moise Shewa / David Okuefuna, Großbritannien, 1997, 90 Minuten, Englisch mit deutschen Untertiteln.
Datum
1. März, 19.00 Uhr
Ort
Conne IslandLeipzig-Connewitz
Koburger Straße 3
Bus 70 (Koburger Brücke), Tram 9, 10, 11 (Connewitz Kreuz)