Geteiltes Gedächtnis? Erinnerung an die NS-Zwangsarbeit im Europa des 21. Jahrhunderts
Divided Memory? Remembering Nazi Forced Labour in Twenty-First-Century Europe
Wie kaum ein anderes Forschungsthema ist die Zwangsarbeit im Nationalsozialismus in den letzten Jahren in den wissenschaftlichen und erinnerungsgeschichtlichen Fokus gerückt. Der Umgang mit der Zwangsarbeitserfahrung in der Erinnerungsgeschichte der Länder West- und Osteuropas reicht von Anerkennung über Verschweigen bis hin zum Kollaborationsverdacht. Auf der Tagung sollen daher die Erinnerungsperspektiven in ihrer Vielfalt und Verschiedenheit, auch nationalen Begrenztheit, wahrgenommen werden. Es wird auch auf die verschiedenen Formen der Zwangsarbeit und verschiedenen Gruppen von Zwangsarbeitern und Zwangsarbeiterinnen eingegangen.
Gleichwohl bieten sich Anknüpfungspunkte, um kollektive Erfahrungen der Zwangsarbeit jenseits nationalstaatlicher Perspektiven in einem europäischen Erfahrungsraum neu zu überdenken. Die NS-Zwangsarbeit kann als „geteilter europäischer Erinnerungsort“ (Étienne François) bezeichnet werden, als Knotenpunkt verschiedener kollektiver Erfahrungen einer gemeinsam geteilten Geschichte. Hinsichtlich der daraus resultierenden vielfältigen und oft auch divergenten Deutungen der gemeinsamen Vergangenheit steht aber nicht so sehr das Trennende, als vielmehr das Verbindende der Konflikte im Vordergrund.
More than almost any other research topic, Nazi forced labour has come to the forefront of scholarship and historical memory work in recent years. Approaches to the experience of forced labour in the memory cultures of Eastern and Western European countries have ranged from acknowledgement to silence, right up to allegations of collaboration. The conference aims to illuminate these perspectives on memory in all their multiplicity and diversity, but also show their national limitations. Furthermore, the conference will focus on the various forms of forced labour and the different groups of forced labourers.
At the same time that very diversity offers points of reference to rethink collective experiences of forced labour within a European experiential space, transcending specific national views. We might call it, following Étienne François, a ‘European site of memory’ that is simultaneously common and divided: a nexus of different collective experiences within a history that is nevertheless shared. In terms of the resulting diverse and often also divergent interpretations of the common past, we wish to highlight not so much what separates them as what links them together.
Konferenzsprache · Conference Language
Deutsch · English · Gebärdensprache
Kontakt · Contact
Katharina Hertz-EichenrodeE-Mail: katharina [dot] hertz-eichenrode [at] hu-berlin [dot] de
Tel: +49 40 428 133 103
Fax +49 40 428 133 330
ORT · Venue
Museum der ArbeitWiesendamm 3
22305 Hamburg
Anmeldungen zur Konferenz bis zum 24.02.2015 bitte unter:
Registration for the conference until February 24, 2016 at:
www2.hu-berlin.de/forcedlabour
Veranstalter · Presented by
Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (Stiftung EVZ)
Humboldt Universität zu Berlin
Kooperationspartner · Partner
Historische Museen Hamburg | Museum der Arbeit
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora