Nachdem seine Eltern beim Massaker von Przemy I im September 1939 durch deutsche Einsatzgruppen ermordet worden waren, nahm Moses »Mechl« Feiler (*1931) die Identität der ebenfalls getöteten Jüdin Celina Bleiweiß an. Deren Eltern besaßen amerikanische Pässe. Sein neuer »Vater«, Richard Bleiweiß (1906 - 1998), fälschte den Vornamen seiner ermordeten Tochter - fortan hieß Mechl Feiler Celino Bleiweiß. Als sogenannte Austauschjuden wurde die Familie 1942 in das Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert. Am 11. April 1945 überstellte die SS sie nach Theresienstadt. Das Chaos des Kriegsendes führte jedoch zu einer Irrfahrt des Zuges, die am 23. April 1945 in Tröbitz endete. Dort befreiten sowjetische Soldaten die 2.000 Insassen. 1949 zogen die Bleiweiß' nach Dresden. Celino Bleiweiß wurde ein erfolgreicher Theaterregisseur und Drehbuchautor in der DDR, die er 1983 verließ.
Nach der Begrüßung durch Vanessa Remy, Leitung des Salon Karl-Marx-Buchhandlung, und einem Grußwort S. E. Dr. Jerzy Margaski, Botschafter der Republik Polen, wird Celino Bleiweiß im Gespräch mit der Radiomoderatorin und Autorin Marion Brasch aus seinem Leben berichten.
Eine Veranstaltung der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Datum
13. Januar 2016, 18.00 Uhr
Ort
Salon Karl-Marx-BuchhandlungKarl-Marx-Allee 78
10243 Berlin
Anmeldung
E-Mail: info [at] stiftung-denkmal [dot] debis spätestens 11. Januar 2016.