Die Filmemacherin und Aktivistin Melanie Spitta (1946 – 2005) war eine Wegbereiterin und zentrale Akteurin der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma in Deutschland. Ihre Filme und Texte beschäftigen sich mit dem nationalsozialistischen Genozid an Roma und Sinti (Porajmos), mit der verweigerten Entschädigung nach 1945 sowie mit dem Rassismus und Sexismus in der Bundesrepublik. Gemeinsam mit Katrin Seybold drehte sie vier Dokumentarfilme, darunter »Das falsche Wort«, eine Dokumentation, die Zeitzeugen über die Verfolgung und Nichtgewährung der Entschädigung zu Wort kommen lässt. In ihrem filmischen und politischen Schaffen, das bis in die Gegenwart wirkt, hat Melanie Spitta gegen Widerstände die anhaltende Diskriminierung von Sinti und Roma in Schulen, in der sozialen Arbeit und im Alltag in all ihren Facetten thematisiert.
In Gedenken an Melanie Spitta und ihr Lebenswerk, das in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt geblieben ist, veranstaltet die IniRromnja und das RromaniPhen Archiv in Kooperation mit der Akademie des Jüdischen Museums Berlin eine performative Lesung, die 70 Jahre nach dem Genozid Fragen zu Ausschluss und Teilhabe an der kollektiven Erinnerung beleuchtet und das Werk Spittas aus der Gegenwart heraus interpretiert.
Datum
Freitag, 10. April 2015, 19.00 Uhr
Ort
Saal in der Akademie des Jüdischen Museums Berlin(auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Museums)
Lindenstraße
Berlin-Kreuzberg Anmeldung
Tel. 030 - 25993 488 oder
E-Mail: reservierung [at] jmberlin [dot] de