Keinesfalls unbemerkt ereigneten sich ab April 1915 die systematischen Vertreibungen, Todesmärsche und Massaker an der armenischen Bevölkerung des Osmanischen Reiches, die vielfach als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts bezeichnet werden.
Deutsche Missionare, Diplomaten und allen voran Militärs wurden unmittelbare Zeugen der gewaltsamen Geschehnisse während des Ersten Weltkriegs. Die Kriegsallianz zwischen dem Deutschen und dem Osmanischen Reich blieb dennoch bestehen. Was bedeutet diese Verwicklung des Deutschen Reiches für uns heute? Wie können Politik, Gesellschaft und Kultur angemessen mit der daraus erwachsenden Verantwortung umgehen? Wie lässt sich das noch immer geschwächte öffentliche Erinnern bestärken? Oder ist die Aufarbeitung des Völkermords allein die Sache der Türkei? Was aber bedeutet die Auseinandersetzung für die Millionen Armenier und Türken, die Teil der deutschen Gesellschaft sind?
Die Podiumsdiskussion möchte Fragen nach der Verantwortung und Haltung Deutschlands mit Vertretern von Kultur, Wissenschaft und Politik in den Blick nehmen. Sie bildet den Abschluss der dreitägigen internationalen wissenschaftlichen Konferenz „Zeuge eines Jahrhundertverbrechens – Das Deutsche Reich und der Völkermord an den Armeniern“, die vom 1. bis 3. März im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums stattfindet.
Das Programm und die Anmeldemöglichkeit können Sie dem Flyer unter "Download" entnehmen.
Datum
03. März 2015, 18.00 Uhr
Ort
Deutsches Historisches MuseumUnter den Linden 2
10117 Berlin