Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln lädt zum vierten Mal zur Veranstaltungsreihe "Kolloquien des NS-DOK" ein. Die Kolloquien stellen
jüngere Untersuchungen zum NS-Regime in Köln und dem Rheinland vor sowie
Forschungsprojekte, die neue Perspektiven auf die Zeit des Nationalsozialismus und deren "Nachgeschichte" entwickeln. Neben einführenden Referaten steht die Diskussion von Quellengattungen und Forschungsansätzen im Mittelpunkt. Ziel ist es, den Austausch zwischen Wissenschaft und geschichtlich interessierter Öffentlichkeit zu fördern.
Das nächste Kolloquium widmet sich der Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung. Dabei werden verschiedene Ansätze und Arenen der Exklusion in den Blick genommen. Neben Praktiken polizeilicher und justizieller Verfolgung soll auch das Verhalten der Mehrheitsgesellschaft gegenüber der antisemitischen Politik betrachtet werden. Gegenstand der Tagung ist außerdem die Wahrnehmung und Thematisierung von Judenverfolgung und "Holocaust" in der regionalgeschichtlichen Forschung der letzten
Jahrzehnte sowie in der historisch-politischen Bildungsarbeit.
Der Eintritt ist frei.
Eine schriftliche Anmeldung bis 9. März 2015 unter Angabe des Forschungsinteresses wird erbeten:
E-Mail: nsdok [at] stadt-koeln [dot] de
Datum
13. März 2015, 13.00 - 18.30 Uhr
Ort
NS-Dokumentationszentrum der Stadt KölnAppellhofplatz 23-25
50667 Köln
Vortragsraum im Pädagogischen Zentrum
Programm
Teil I:
13.00-14.45
Begrüßung
Dr. Werner Jung, Direktor des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln
Gedenkbücher, Datenbanken, Lebensgeschichten - Grundlagenforschung im NS-DOK
Dr. Barbara Becker-Jákli/Dr. Karola Fings/Nina Matuszewski
(NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln)
Ghettoisierung ohne Ghetto? Die räumliche Segregation der jüdischen Bevölkerung in Köln und Umgebung 1938-1944
Birte Klarzyk (Universität zu Köln)
Aussprache, anschließend Pause
Teil II
15.15-16.45
Ehescheidungen und Judenverfolgung. Zur familienrechtlichen Praxis des Kölner Landgerichts 1933-1945
Dr. Jonas Küssner (Köln)
Zwischen Integration und Ausgrenzung: Juden im Kölner Karneval vor und nach 1933
Dr. Marcus Leifeld (Bonn)
Aussprache, anschließend Pause
Teil III
17.00-18.30
"Volksgemeinschaft" in Bonn. Das Verhalten der Bonner Gesellschaft zur Judenverfolgung von 1933-1942
Sandra Dentler (Ludwig-Maximilians-Universität München)
"Weil einem das so in den Knochen steckt". Wahrnehmung und Aneignung des Holocaust in der historischen Bildungsarbeit. Eine Kölner Studie
Lisa Jenny Krieg (Universiteit Utrecht)
Aussprache, Ende der Veranstaltung