Heinz Düx führte als Untersuchungsrichter die gerichtliche Voruntersuchung zum ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess. In Wilhelm Rösings Dokumentarfilm »Der Einzelkämpfer – Richter Heinz Düx« (Deutschland 2011) erzählt er von seinen Erinnerungen und Erfahrungen.
Die historische Leistung von Heinz Düx liegt in seiner Arbeit als Untersuchungsrichter für den Auschwitz-Prozess, der am 20. Dezember 1963 begann. Mit genauer und kenntnisreicher Befragung von Zeugen und Angeschuldigten bereitete er von August 1961 bis Oktober 1962 den Prozess vor, der wie kein anderer Prozess der deutschen Nachkriegszeit die Struktur eines Konzentrations- und Vernichtungslagers und den verbrecherischen Charakter der NS-Herrschaft offen legte, ebenso wie die willige Beteiligung der Deutschen. In der mehrheitlich in den Nationalsozialismus verstrickten Richterschaft war und blieb Heinz Düx ein Außenseiter.
Als Vorsitzender Richter an einem Zivilsenat des Frankfurter Oberlandesgerichts hat Heinz Düx sich in späteren Jahren für die Wiedergutmachungs- und Entsch.digungsansprüche derer eingesetzt, die im Dritten Reich aus politischen und rassischen Gründen verfolgt worden waren. Sein antifaschistisch
ausgerichteter politischer und publizistischer Einsatz brachte Heinz Düx viele Anfeindungen ein, bis zum Versuch der CDU, den unerschrockenen Einzelkämpfer aus dem Richteramt zu drängen.
Filmvorführung und Gespräch im Anschluss
mit Wilhelm Rösing und Dr. Heinz Düx
Datum
Donnerstag, 28. August 2014, 20:15 Uhr
Ort
Kino des Deutschen FilmmuseumsSchaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Eintritt: € 9,– / ermäßigt: € 7,–
Begleitveranstaltung zur Ausstellung: "Fritz Bauer. Der Staatsanwalt. NS-Verbrechen vor Gericht", 10. April bis 7. September 2014 im Jüdischen Museum Frankfurt, Untermainkai 14/15
Eine Ausstellung des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt, in Kooperation mit dem Thüringer Justizministerium.