Die Ausstellung des NS-DOK dekonstruiert das von den Medien der NS-Zeit konstruierte Bild der Polizei als „Diener des Volkes“, als „Freund und Helfer“. Sie konfrontiert die Selbstdarstellung einer unpolitischen Kriminal- und Schutzpolizei mit der realen Indienst-nahme der Polizei durch die Nationalsozialisten und mit ihrer bereitwilligen Unterstützung des NS-Regimes.
Die Ausstellung regt die Besucher und Besucherinnen an, selbst nach Spuren zu suchen und die Wahrheit herauszufinden. Sie „erforschen“ selbstständig Akten, Vorschriften und Erlasse. Riesige umgefallene Pappkartons und nachempfundene Büroschränke rekonstruieren die Aufbewahrungsorte zahlreicher aufgefundener Akten im Keller des Kölner Polizeipräsidiums als begehbare Räume.
Die Ausstellung macht deutlich, dass sich Polizisten bereitwillig vor den braunen Karren spannen ließen, wie eng Gestapo und Kripo zusammenarbeiteten und wie das Verhältnis der Polizei zu SS und SA aussah.
Die Schutzpolizei übernahm beispielsweise die Begleitung von Transporten von Gefangenen oder von Deportierten in Konzentrationslager. Die Kriminalpolizei klärte nicht nur Verbrechen auf, sie verfolgte auch Sinti und Roma, Homosexuelle oder sogenannte „Asoziale“. Und Kölner Polizisten waren an Morden der Polizeibataillone in Polen, Russland, Riga, Prag und Den Haag beteiligt.
Datum
Zu sehen bis 3. August 2014
Ort
El-De Haus, NS-Dokumentationszentrum der Stadt KölnAppellhofplatz 23-25
50667 Köln