Die Kick-Off-Veranstaltung soll auf das Projekt „Queer History Month“ (QHM) aufmerksam machen, das im Februar 2014 starten wird. Der Monat der queeren Geschichte ist ein Angebot an Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen, sich innerhalb eines definierten Zeitabschnitts mit Aspekten von queerer Geschichte, Lebensweisen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI), Menschenrechten, Vielfalt und Anti-Diskriminierung in kleinen Projekten zu beschäftigen.
Die Form und Dauer der Projekte ist dabei allen Teilnehmenden freigestellt: Es können Unterrichtsstunden gestaltet, Projekte erstellt, Collagen und andere kreative Dinge erdacht und gestaltet, kleine Theaterstücke gespielt oder Texte geschrieben werden. Verschiedene Außerschulische Lernorte bieten Workshops, Führungen und Veranstaltungen für Schulen an, die FU Berlin, das Schwule Museum, Spinnboden Lesbenarchiv, die Stasi-Unterlagen-Behörde (BStU), die Bildungsinitiative QUEERFORMAT, der Lesben- und Schwulenverband Berlin- Brandenburg u .v. m.
Der QHM rückt die geschichtlichen und menschenrechtlichen Aspekte queerer Themen in den Mittelpunkt. Dies könnte ein Stadtrundgang zum homosexuellen Leben im Berlin der 20er/30er Jahre sein, die Lektüre von „Aimée und Jaguar“ im Deutschunterricht einer 9. Klasse parallel zum Thema Nationalsozialismus im Geschichtsunterricht oder der Besuch von Archiven, z. B. der Charite zum Umgang mit trans- und intergeschlechtlichen Menschen im 3. Reich und in der jüngeren Geschichte. Hier bietet sich eine Verknüpfung mit dem Biologieunterricht an.
Der Umgang mit anderen Lebensentwürfen, mit Vorurteilen und Klischees kann reflektiert und hinterfragt werden.
Die Vorbilder zum Monat der queeren Geschichte stammen vor allem aus den USA und England, wo der dort genannte „LGBT History Month“ seit vielen Jahren mit stetig wachsendem Erfolg durchgeführt wird. Seit 2004 findet er in England jährlich statt und ist dort zum Selbstläufer geworden: Mittlerweile beteiligen sich zahlreiche Schulen im ganzen Land an dem Ereignis. LSBTI Themen finden in Schulen und Freizeiteinrichtungen selten Beachtung. Gleichzeitig befinden sich an diesen Orten aber viele Jugendliche, die sich homo- oder transgeschlechtlich fühlen, lieben oder bereits leben. Das Thema Mobbing aufgrund der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität ist immer präsenter unter jungen Menschen geworden. Daher ist der Queer History Month ein aktiver Beitrag zur Demokratiepädagogik und einer vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung.
Das Projekt „Queer History“ wird gemeinsam betreut von Prof. Dr. Martin Lücke (Didaktik der Geschichte an der Freien Universität Berlin) und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft im Rahmen der Umsetzung der Senatsagenda „Sexuelle Vielfalt und vielfältige Lebensweisen“. Die dazu gehörige Webseite wird von der Agentur für Bildung - Geschichte, Politik und Medien e.V. betreut. An der Freien Universität Berlin wird seit WS 2012/13 Unterrichtsmaterial für den Queer History Month entwickelt. Eine Redaktionsgruppe von Studierenden, die sich im Rahmen der ersten Lehrveranstaltung bildete, arbeitet prozessorientiert im Projekt mit.
Unter Download finden Sie den Flyer zum Queer History Month.
Programm
Montag, 25. November 2013
08:30 Uhr
Eintreffen der Gäste, Informationen, Getränke
09:00 Uhr
- Begrüßung und musikalischer Einklang Bernd Fiehn, Schulleiter des Robert-Blum-Gymnasiums
- Grußwort Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft
09:15 Uhr
- Antidiskriminierungsarbeit am Robert-Blum-Gymnasium Die Q-rage-AG stellt sich vor „Wozu sind eure Mauern da?“ Darbietung der Theater und Musical AG, Wahlpflicht Musik 10. Jahrgang und Schüler_innen der Klassen 7b und 7d
- Vorstellung des Queer History Month Prof. Dr. Martin Lücke (Fachdidaktik der Geschichte an der FU Berlin) und Conny Kempe-Schälicke (Koordination der ISV in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft)
09:40 Uhr
Kurzfilm zum Themenbereich sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität
09:50 Uhr Pause
10:10 Uhr
Geschichte ist cool: Eine kleine queere Geschichtsstunde mit Prof. Martin Lücke und Studierenden der FU-Berlin
10:55 Uhr
Ausblick und Austausch Vorstellung von Projekten und Initiativen
Möglichkeiten für Gespräche, Austausch von Informationen
11:25 Uhr
Dank und Abschluss Laura Hordoan, Lehrkraft am Robert-Blum-Gymnasium
Anmeldung
Conny Kempe-Schälicke
E-Mail: Conny [dot] Kempe-Schaelicke [at] senbjw [dot] berlin [dot] de
Veranstaltungsort
Robert-Blum-GymnasiumKolonnenstr. 21
10829 Berlin