Neue Impulse der Thematisierung des Holocaust in der Arbeit mit Jugendlichen.
Berichte von Kindern über ihre Erlebnisse im Holocaust, die unmittelbar nach ihrer Befreiung aufgezeichnet wurden, stehen thematisch im Mittelpunkt des ganztägigen Workshops. Als ein innovativer Zugang für Jugendliche zum Thema „Holocaust“ ist auf der Basis der Berichte der Kinder ein theaterpädagogischer Materialienkoffer entstanden. Die Arbeit mit diesem Koffer bietet unterschiedliche Ansätze aus Improvisation, Textbezug und Körperarbeit, die Jugendlichen einen Einstieg in das Thema ermöglichen können. Die Teilnehmenden des ganztägigen Workshops erproben das im Koffer präsentierte Material und verschiedene theaterpädagogische Methoden und Übungen. Sie werden in die Lage versetzt, selbst einen individuellen Theaterworkshop für Schüler- und Jugendgruppen zusammenzustellen und anzuleiten.
Dabei vermittelt der Workshop auch die notwendigen historischen Hintergrundinformationen zu den Überlebensberichten jüdischer Kinder, die die Grundlage des Theaterkoffers bilden. Die praktisch orientierten Methoden und Übungen sind geeignet für die schulische und außerschulische
Bildungsarbeit mit Jugendlichen aller Schulformen ab der 8. Klassenstufe.
Referentinnen: Bettina Frank und Elisabeth Kohlhaas
Programm
10:00 Begrüßung, Programm und Vorstellung
10:30 Frühe Überlebensberichte jüdischer Kinder in Polen.
Die Quellen des theaterpädagogischen Materialienkoffers
11:30 Präsentation des theaterpäd. Materialienkoffers „Kinder des Holocaust“
12:00 Praktische Arbeit, Teil 1: Warm up und Improvisationstechniken
13:00 Mittagspause mit einem Mittagsimbiss „vor Ort“
13:45 Praktische Arbeit, Teil 2: Einheiten und Themen des Materialienkoffers
15:45 Zur Anwendbarkeit des Koffers im Schulalltag bzw. in der Bildungsarbeit
16:15 Evaluation, Impulse, Ausblick
16:30 Individuelle Gespräche
17:00 Ende des Workshops
Veranstalter
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (Landesverband Hessen) in Kooperation mit Bildungspartner Main-Kinzig GmbH, Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V., Förderkreis Haus Wolfstahlplatz zur Bewahrung des jüdischen Erbes, Theater der Jungen Welt LeipzigAnmeldungen
Anmeldung
Anmeldungen können einfach unter dem Link https://www.bildungspartnermk.
de/kursangebot/kursbuchungen.html?kid=2724994 (Kursnummer 1014220) vorgenommen werden.
Die Teilnahmegebühr beträgt € 25,00, darin sind Seminargetränke sowie ein Mittagsimbiss enthalten. Die Akkreditierung als Lehrerfortbildung ist beim IQ Hessen beantragt.
Ansprechpartner/innen
Viola KrauseVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Landesverband Hessen
Sandweg 7
60316 Frankfurt am Main
Tel.: 069-944907-0
E-Mail: hessen [at] volksbund [dot] de Alexander Wicker
Bildungspartner Main-Kinzig GmbH
Frankfurter Straße 30
63571 Gelnhausen
Tel.: 06051-91679-12
E-Mail: demokratiearbeit [at] bildungspartner-mk [dot] de
Infos zu den Referentinnen
HeldenFabrikBerlin ist eine Kooperation der freischaffenden Theaterpädagoginnen Helen Lauchart und Bettina Frank. Die HeldenFabrikBerlin greift mit Theatermitteln aktuelle Themen wie Mobbing, Interkulturelles Zusammenleben, Alternative Familienmodelle, Amoklauf u.v.a. auf. Durch Improvisationen erarbeitet sie Theatervorstellungen direkt aus dem Alltagserleben verschiedenster Zielgruppen oder schult in Fortbildungen den Gebrauch von Theatermitteln zur Unterrichtsvertiefung, zur Verbesserung des Arbeitsklimas, zur Förderung von Gruppenzusammenhalt oder Kommunikationsfähigkeit. Der Theateransatz der HeldenFabrikBerlin gewichtet den Aspekt des körperlichen Ausdrucks vor dem des Textes und bietet somit auch bildungsfernen Zielgruppen Zugang zu künstlerischem Ausdruck. Die HeldenFabrikBerlin erarbeitete 2009 den theaterpädagogischen Materialienkoffer „Kinder des Holocaust“ zur Quellenedition „Kinder über den Holocaust. Frühe Zeugnisse 1944-1948“ (Berlin 2008).
Bettina Frank, Dipl.-Theaterpädagogin, studierte Schauspiel/Theaterpädagogik an der Theaterhochschule
Zürich und an der Hogeschool vor de Kunsten Utrecht. Sie arbeitet an Theaterprojekten an Berliner Schulen und als freie Mitarbeiterin am Theater der Jungen Welt Leipzig. Ihr Fokus liegt in der Theaterarbeit mit bildungsfernen Zielgruppen.
Elisabeth Kohlhaas, Dipl.-Politologin, Zeithistorikerin und Referentin in der außerschulischen Bildungsarbeit, Leipzig, war wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem Forschungsprojekt „Kinder über den Holocaust“ an der Universität Leipzig. Sie ist Mitherausgeberin der gleichnamigen kommentierten Quellenedition (Berlin 2008) und der Didaktischen Handreichung „’Vor Tieren hatten wir keine Angst, nur vor Menschen’. Kinder über den Holocaust in Polen“ (Münster, Villa ten Hompel, 2009).