Millionen Soldaten aus Afrika, Asien und Ozeanien leisteten im Zweiten Weltkrieg freiwillig oder zwangsrekrutiert Militär- und Arbeitsdienste für die kriegführenden Kolonialmächte. Weite Teile der Welt – von der lateinamerikanischen Küste über Nordafrika und den Nahen Osten bis nach Indien, Südostasien und Ozeanien – dienten als Schlachtfelder und blieben nach Kriegsende verwüstet zurück. Hunderttausende Frauen wurden weltweit Opfer sexueller Gewalt. Allein China hatte mehr Opfer zu beklagen als Deutschland, Italien und Japan zusammen, und bei der Befreiung der philippinischen Hauptstadt Manila von den japanischen Besatzern kamen mehr ZivilistInnen ums Leben (100.000) als durch die alliierten Bombardements in Berlin, Dresden oder Köln. In der europäischen Geschichtsschreibung und öffentlichen Wahrnehmung des Zweiten Weltkriegs sind diese Aspekte und die damit verbundenen Schicksale und Lebensrealitäten fast vergessen. In der Ausstellung werden sie erstmals ausführlich präsentiert.
Eine Ausstellung von Recherche International e.V., Köln.
Datum
Ausstellungseröffnung am Sonnabend, den 13. April, 16 Uhr
Programm der Eröffnungsveranstaltung
Detlef Garbe (KZ-Gedenkstätte Neuengamme): Begrüßung
Karl Rössel (Köln): Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg: Einführung und Überblick
Katharina Oguntoye (Berlin): Kontinuitäten und Brüche des Rassismus – Menschen afrikanischer Herkunft im Nationalsozialismus
Musikalische Umrahmung: Ala Moana (Lasinga Koloamatangi und Angela Gobelin)
Ort
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Südflügel der ehemaligen Walther-Werke
Öffnungszeiten
13. April – 31. Mai 2013, Montag bis Freitag, 9.30 bis 16.00 Uhr, Sa., So., an Feiertagen: 12.00 bis 19.00 Uhr. Im Juni auf Anfrage
Das Begleitprogramm zur Ausstellung wird von zahlreichen Institutionen ausgerichtet. Mit Hafenrundfahrten, Filmvorführungen, wissenschaftlichen Vorträgen, Zeitzeugengesprächen und einem Workshop werden in der Ausstellung angesprochene Aspekte vertieft und ergänzt. Zusätzliche Schwerpunkte des Begleitprogramms bilden die Verfolgung von Schwarzen im Nationalsozialismus und in den Konzentrationslagern sowie die Situation in Lateinamerika.
Für Schulklassen und Gruppen werden Führungen durch die Ausstellung angeboten, die über den Museumsdienst Hamburg gebucht werden können.
Nähere Informationen zum Begleitprogramm und zu den Führungen können Sie dem Dokument unter "Download" entnehmen.
Lesen Sie dazu auch die Rezension der Unterrichtsmaterialien zur Ausstellung auf LaG.