Der wissenschaftliche Mitarbeiter der Gedenkstätte Sachsenhausen wird über die Rolle der „Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit“ sprechen, eine umstrittene private Organisation, die in Ost und West lange Zeit als Inkarnation des Antikommunismus und der Feindschaft gegen die DDR galt.
Die hauptsächlich vom amerikanischen Auslandsgeheimdienst CIA finanzierte Gruppierung entstand 1948 u.a. als Reaktion auf die Entlassungswelle aus den sowjetischen Speziallagern. Neben der Erfüllung humanitärer Aufgaben kämpfte die KgU etwa zehn Jahre lang gegen das Regime der SBZ/DDR. Ihr Tätigkeitsfeld schloss die massenhafte Verbreitung von Flugblättern ebenso ein wie die nachrichtendienstliche Ausspähung sowie Sabotageaktionen und Anschläge. Die KgU wurde von der östlichen Seite unerbittlich bekämpft. Mehr als 100 angebliche oder tatsächliche KgU-Leute wurden hingerichtet.
Enrico Heitzer studierte Geschichts- und Politikwissenschaften in Potsdam und Halle. Danach arbeitete er in verschiedenen Forschungs- und Ausstellungsprojekten zu Opposition und Widerstand in der SBZ/DDR und Nachrichtendiensten im frühen Kalten Krieg. Nach Abschluss seiner Promotion über die KgU an der Universität Halle und am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) ist er seit April 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen.
Datum und Uhrzeit
Mittwoch, 21. November 2012, um 19 Uhr
Ort
Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße PotsdamLeistikowstr. 1
14469 Potsdam
Internet: www.gedenkstaette-leistikowstrasse.de