Auswirkungen des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern sind in der Bundesrepublik immer wieder spürbar. Sobald sich die Ereignisse in Israel und Palästina zuspitzen, nehmen Äußerungen von Jugendlichen und Erwachsenen zu, die nicht selten den Anspruch erheben israelkritisch zu sein. Dabei wird häufig die Grenze zwischen legitimer Kritik am israelischen Regierungshandeln und antisemitischen Ressentiments überschritten.
Auch Jugendliche äußern sich hier deutlich, moralisch aufgeladen und zum Teil problematisch. Dabei ist Antisemitismus weder ein Jugendproblem, noch eines bestimmter Trägerschichten. Jugendliche ergreifen altersgemäß eher eindeutig Partei mit denen, die sie als die schwächere Seite im Konflikt wahrnehmen. Liegen eigene Ausgrenzungserfahrungen vor, kann sich diese Parteinahme noch verstärken. Pädagoginnen und Pädagogen, die beruflich in Schulen, Jugendclubs, Schulsozialstationen etc. tätig sind, dürften dieses Problem kennen.
Die Fortbildung soll eine Möglichkeit bieten eigene Haltungen bezüglich des Konfliktes zu reflektieren und mit praxisorientierten Methoden die Grenzen zwischen Antisemitismus und regierungskritischen Äußerungen gegenüber der israelischen Politik zu umreißen. So können die Teilnehmer/innen selbst sicherer im Umgang mit einem aktuellen politischen Thema werden und in beruflichen oder anderen Situationen mehr Diskussionssicherheit entwickeln.
Themen und Programmpunkte
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Antisemitismus und anderen Formen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit werden verdeutlicht und im Hinblick auf die pädagogische Bearbeitung des Themas diskutiert. Dabei werden u.a. die Spezifika des Antisemitismus gegenüber rassistischen Stereotypiesierungen aufgezeigt
- Annäherung an die (fließende) Grenze zwischen legitimer Israelkritik und antisemitischen Ressentiments anhand des Modells der 3 D nach Nathan Scharanski bzw. der Arbeitsdefinition des EUMC (European Monitoring Center on Racism and Xenophobia).
- Angesprochen wird darüber hinaus die Bedeutung von Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft. Ohne bestimmte Trägerschichten von antisemitischen Ressentiments zu stigmatisieren, wird das Verhältnis von gesellschaftlicher Ausgrenzung in Relation zum Aufkommen von Antisemitismus reflektiert.
- Die Teilnehmenden werden für vielfältige Beweggründe für antisemitischer Reaktionen und Äußerungen an praktischen Beispielen sensibilisiert. Dazu werden auch Beispiele und Fälle aus dem Kreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgegriffen.
Termin
28. September, 14.00 bis 18.00 Uhr
Teilnahmebetrag
Für die Teilnahme wird eine Gebühr in Höhe von 10 € erhoben. Bitte überweisen Sie vor der Veranstaltung den Betrag auf folgendes Konto:
Kontoinhaber: Lernen aus der Geschichte e.V.
Kontonummer: 100 118 3100
BLZ: 120 300 00
Bank: DKB Bank
Verwendungszweck: Teilnahmegebühr 28. September 2012
Auf der Veranstaltung erhalten Sie eine Teilnahmebestätigung, auf der auch der überwiesene Betrag bestätigt wird.
Veranstalter und Anmeldung
Lernen aus der Geschichte e.V.Ingolf Seidel
E-Mail: seidel [at] lernen-aus-der-geschichte [dot] de
Telefon: 030-3147 3143
Veranstaltungsort
Eurocentres BerlinBernburgerstr. 30-31
10963 Berlin
Referenten
Mehmet Can und Ingolf Seidel
Die Veranstaltung wird von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung gefördert.