Kolloquium anlässlich der Eröffnung des Zentrums Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen (ZGE) der PHZ Luzern
Die PHZ Luzern richtet im Jahr 2012 ein Zentrum Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen ein. Das Zentrum erfüllt als Hochschulinstitution in den Feldern Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen einen umfassenden Leistungsauftrag in Ausbildung, Weiterbildung, Forschung und Entwicklung sowie Dienstleistung und Beratung. Arbeits- und Forschungsgebieten der Geschichtsdidaktik Forschungsgebiete gehören die Geschichtsvermittlung, das Geschichtsbewusstsein,
die Geschichtskultur und die Politische Bildung.
Erinnerungskulturen manifestieren sich in allen Dimensionen von Gesellschaft, insbesondere in Kultur und Politik. Sie werden in Hinblick auf einen bestimmten Nutzen, zum Beispiel zur Identitätsvergewisserung, zur Bildung oder zur Unterhaltung ausgeformt. Erinnerungskulturen sind Ausdruck des kollektiven Gedächtnisses, und in Erinnerungskulturen spiegeln sich der individuelle und kollektive Umgang mit Geschichte.
Das Zentrum Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen Luzern beschäftigt sich mit jenen Aspekten von Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen, die für Schulen und Hochschulen von Bedeutung sind. Das Zentrum vernetzt sich mit andern Institutionen der Geschichtsvermittlung und der erinnerungskulturellen Praxis wie Museen oder Archiven, mit dem Ziel, einen bewussten Umgang mit Geschichte und Erinnerung zu befördern.
Aus Anlass der Eröffnung des Zentrums führt die Pädagogische Hochschule
am 20. und 21. September 2012 mit Unterstützung des Staatssekretariats
für Bildung und Forschung (SBF) und dem Bildungs- und Kulturdepartement des Kantons Luzern ein Kolloquium zum Thema "Der Beitrag von Schulen und Hochschulen zu Erinnerungskulturen" durch.
Ziel des Kolloquiums ist es zu reflektieren, welche Rollen und Verpflichtungen Schulen und Hochschulen bei der Herausbildung eines kollektiven Gedächtnisses haben:
- Hat Schule einen Vermittlungsauftrag, um gesellschaftlich relevante Erinnerungen zu tradieren und zu kanonisieren, oder muss sie kritisches und differenziertes Denken im Umgang mit den Erinnerungskulturen ausbilden?
- Wie kann Hochschule mit der Bereitstellung von wissenschaftlichem Wissen politisch oder ideologisch motivierten Missbräuchen von Erinnerungskulturen entgegenwirken?
- Sind Geschichte und Erinnerung unvermittelbare Gegenpole?
- Welche Medien und Inszenierungen tragen Substanzielles zur Ausdifferenzierung von Erinnerungskulturen bei?
- Welche Art von Sinnbildung über Vergangenheit trägt zum Aufbau von Identität bei? Welche Art von Kommunikation ist dabei hilfreich?
Inputs mit Diskussion Zu diesen und weiteren Fragen geben Fachleute kurze Inputs und in fünf Teilen diskutieren sie in fünf Teilen:
- Im ersten Teil werden erinnerungskulturell bedeutsame Probleme in verschiedenen Dimensionen von Gesellschaft thematisiert.
- Im zweiten Teil steht ein exemplarisches Erinnerungsgeschehen im Zentrum, das act-back-Theater.
- Der dritte Teil beleuchtet ausgewählte Aspekte des Umgangs mit Erinnerungskulturen in den Schulen.
- Im vierten Teil geht es um die Ausformung spezifi scher Erinnerungskulturen.
- Im fünften Teil werden verschiedene erinnerungskulturelle Funktionen wie Nutzen, Bildung und Unterhaltung an ausgewählten Beispielen thematisiert.
Veranstaltungsort
UNI/PHZ-Gebäude Luzern