Die Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland und bei seinen östlichen Nachbarn ist Thema eines Kolloquiums und des 3. Internationalen Seelower Gesprächs in der Gedenkstätte Seelower Höhen. Historiker aus Russland, Polen, Belarus und Deutschland referieren und diskutieren über folgende Fragen: Welche Formen und Ausprägungen, welche Symbole und Rituale kennzeichnen die Erinnerung? Welche Kontinuitäten und Brüchen prägen sie? Wie erinnern Gedenkstätten und Museen an die Geschehnisse vor 67 Jahren?
Exemplarisch für diese spannenden Fragen steht der Erinnerungsort "Seelower Höhen". Am Schauplatz einer der letzten großen Schlachten des Zweiten Weltkriegs haben sich Erinnern und Gedenken vielfach gewandelt. Der sowjetische Denkmalkomplex des Jahres 1945 steht für die sowjetische Geschichtskonstruktion und symbolreiche Erinnerung an den "Großen Vaterländischen Krieg". Vor allem aber spiegelt der Ort den geschichtspolitischen Umgang der DDR mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Sieg der Roten Armee wider. Nicht zuletzt steht der Ort Seelower Höhen für die Transformation von Gedenken und Erinnern nach der deutschen
Vereinigung 1990.
Im Rahmen der Veranstaltung am 21. April 2012 wird die neu gestaltete Außenanlage mit Informationstafeln und einer Audioguide-Führung präsentiert.
Freitag, 20. April 2012
Teil 1: Erinnerungsorte
10.00-11.00 Uhr
Einführungsvortrag: Die Seelower Höhen - vom Schlachtfeld zum
internationalen Erinnerungsort
Gerd-Ulrich Herrmann, Leiter der Gedenkstätte Seelower Höhen
11.00-11.15 Uhr
Kaffeepause
11.15-11.45 Uhr
Der Erinnerungsort "Brester Heldenfestung"
Larissa Bibik, Brest
11.45-12.15 Uhr
Das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst
Dr. Jörg Morré, Berlin
12.15-12.30 Uhr
Fragen und Diskussion, danach Pause
Teil 2: Der Zweite Weltkrieg in Museen und Gedenkstätten
14.00-14.30 Uhr
Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg im gegenwärtigen Russland
Dr. Natalia Timofeeva, Woronesch
14.30-15.00 Uhr
Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg
in den baltischen Staaten nach 1989
Ekaterina Makhotina, München
15.00-15.30 Uhr
Die Erinnerung an die 1. Polnische Armee
in Militärmuseen der Wojewodschaft Westpommern
Pawel Pawlowski, Kolobrzeg
15.30-15.45 Uhr
Kaffeepause
15.45-16.15 Uhr
Das Jahr 1989 als Zäsur in der ostdeutschen Erinnerung
an den Zweiten Weltkrieg
PD Dr. Elke Scherstjanoi, Berlin
16.15-16.45 Uhr
Der Wandel der Dauerausstellung
in der Gedenkstätte Seelower Höhen 1972 - 2012
Sebastian Nagel, Seelow
Samstag, 21. April 2012
3. Internationales Seelower Gespräch
10.00Uhr
Begrüßung
Gerd-Ulrich Herrmann, Leiter der Gedenkstätte Seelower Höhen
10.15-10.45 Uhr
Einführung
Der Zweite Weltkrieg im Museum - Kontinuität und Wandel
PD Dr. Olga Kurilo, Frankfurt/Oder
10.45-12.00 Uhr
Diskussion: Kontinuität und Bruch in der Darstellung des Kriegsendes in
Museen und Gedenkstätten
Teilnehmer: PD Dr. Olga Kurilo, Ekaterina Makhotina, Dr. Natalja
Timofeeva, Dr. Pawel Migdalski
Moderation: Sebastian Nagel
12.00-12.15 Uhr
Präsentation der Infotafeln und des Audioguides
Gerd-Ulrich Herrmann, Seelow
Die Tagungssprache ist Deutsch.
Um Anmeldung wird gebeten unter: Tel.: 03346-597,
E-Mail: S [dot] Nagel [at] kulturmol [dot] de