57. bundesweites Gedenkstättenseminar
Programm
Donnerstag, 14. Juni 2012
13.00h Fakultative Führung durch die Ausstellung „Topographie des Terrors“ (Nur nach vorheriger extra Anmeldung!)
14.00h Mittagsimbiss in der Stiftung Topographie des Terrors 15.00h Begrüßung
Prof. Dr. Andreas Nachama, Stiftung Topographie des Terrors, Berlin Waltraud Burger, KZ-Gedenkstätte Dachau, für die Arbeitsgemeinschaft Gedenkstättenpädagogik
15.30h Introfilm
Erinnern, aber wie? Herausforderungen für die Gedenkstättenpädagogik von morgen Anschließend Diskussion in Kleinstgruppen: „Welche Gedanken und Fragen sollten während der Tagung weiter vertieft werden“
Leitung: Hanna Huhtasaari, Bundeszentrale für politische Bildung
16.30h Vortrag
Die Maße der Zeit und das Murmeln der Gegenwart. Theoretische Modelle, geschichtsdidaktische Reflexionen und aktuelle empirische Befunde zur Rück-, Wieder- und Einholung von unauslöschlicher Vergangenheit durch eine nachtragende Gedenkstättenarbeit im Übergang
Prof. Dr. Michele Barricelli, Leibniz-Universität Hannover
Plenardiskussion
Moderation: Dr. Oliver von Wrochem, KZ-Gedenkstätte Neuengamme
18.00h Abendessen im Hotel Scandic
19.30h Podiumsgespräch mit anschließender Plenardiskussion
„Der Gegenwartsbezug in der internationalen Auseinandersetzung mit den NS- Verbrechen“
Knut Dethlefsen, Friedrich-Ebert-Stiftung, Büro Warschau, Genevieve Erramuzpé, Memorial d ́Izieu (angefragt), Karen Polak, Anne-Frank-Stiftung Amsterdam Leitung: Dr. Wolf Kaiser, Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
Freitag, 15. Juni 2012
9.30h Arbeitsgruppen
Arbeitsgruppe 1
Geschichtsbilder und Geschichtsvermittlung – Wie können Gedenkstätten auf die Erwartungen und Bedürfnisse von Schule und Universität reagieren? Referierende: Prof. Dr. Stefanie Endlich, Berlin, Hans-Peter Klein, Studienseminar Kassel, Britta Köppen, Cornelsen Schulbuchverlag, Berlin, Dr. Oliver Plessow, Universität Kassel
Leitung: Daniel Gaede, Dr. Thomas Lutz, Dr. Gunnar Richter
Treffpunkt
Stiftung Topographie des TerrorsNiederkirchnerstraße 8
10963 Berlin
Mit welchen Geschichtsbildern wachsen Jugendliche heute auf? Wie kann eine Geschichtsvermittlung sinnvoll auf die Lebenssituation von Schülern und Studenten bezogen werden? Wie können entsprechende Angebote in Schulen, Universitäten und Gedenkstätten miteinander abgestimmt werden? Und welche Ziele werden in Lehrplänen und entsprechenden Schulbüchern verfolgt? In der Arbeitsgruppe werden Referenten aus den genannten Bereichen die Bedingungen übergreifender Kooperationen mit der Universität, der Referendarsausbildung und den Schulbuchverlagen ausloten, die nach der Diskussion in Empfehlungen zusammengefasst werden sollen. Bei dem für den Nachmittag geplanten Rundgang soll der Beitrag verschiedener Denkmale zum Geschichtsbild, ihre Entstehungsgeschichte und die aktuelle Rezeption thematisier werden.
Arbeitsgruppe 2
Rassismus und Antisemitismus – Was können Gedenkstätten zur Prävention leisten?
Leitung: Waltraud Burger, Hanna Huhtassari, Elke Gryglewski, Hilde Jakobs, Gottfried Kößler
Treffpunkt
Stiftung Topographie des TerrorsNiederkirchnerstraße 8
10963 Berlin
Seit ihrem Bestehen wird an die Gedenkstätten die Forderung herangetragen, mit ihren Bildungsangeboten präventiv gegen Antisemitismus und Rassismus zu wirken. Dabei wird oft verkürzend die Konfrontation mit „den Schrecken der Vergangenheit“ als ausreichende Methode betrachtet und die zu bekämpfenden Phänomene nicht näher definiert.
Im Rahmen dieser AG soll zunächst das je Spezifische an Antisemitismus und Rassismus betrachtet werden. Vor diesem Hintergrund sollen exemplarisch Arbeitsmöglichkeiten erkundet werden. Zunächst am historischen Ort und direkt im Anschluss in Einrichtungen der historisch und oder politischen Bildung werden unterschiedliche Methoden zur Bearbeitung historischer und aktueller Erscheinungsformen erprobt. Dabei soll der Vergleich zwischen der Arbeit im Rahmen einer Gedenkstätte und am „neutralen Ort“ im Mittelpunkt stehen.
Mit den Teilnehmenden soll auf der Grundlage der Erkundung diskutiert werden, was Gedenkstätten leisten können und wo die Beschäftigung sinnvoller Weise in andere Einrichtungen verlagert werden sollte.
Arbeitsgruppe 3
„Menschenrechtsbildung an Gedenkstätten - ein sinnvoller Gegenwartsbezug?“ Referierende: Dr. Ralf Possekel, Christa Mayer, Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, und Zukunft“, Dr. Constanze Jaiser und Jacob Pampuch, Erwachsenenbildner, Berlin, Ulrike Pastoor, KZ-Gedenkstätte Neuengamme Projekt „NS-Geschichte-Institutionen- Menschenrechte“
Leitung: Dr. Wolf Kaiser, Felizitas Raith, Christian Wolpers, Dr. Oliver von
Wrochem
Treffpunkt
Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-KonferenzAm großen Wannsee 56-58
14109 Berlin
Die Bedeutung von Menschenrechtsfragen für die gedenkstättenpädagogische Arbeit wird aktuell verstärkt diskutiert. Die Arbeitsgruppe möchte Menschenrechtsbildung als einen aktuellen Gegenwartsbezug in der gedenkstättenpädagogischen Arbeit reflektieren. Ist es sinnvoll, Menschenrechte bzw. ihre Gefährdung an Gedenkstätten zu thematisieren? Es werden Projekte des Förderprogramms „Menschen Rechte Bilden“ der Stiftung EVZ am Haus der Wannsee-Konferenz und der KZ-Gedenkstätte Neuengamme vorgestellt, die menschenrechtliche Fragestellungen mit der Bildung zum Nationalsozialismus verknüpfen. Die Ergebnisse und das Förderprogramm werden zur Diskussion gestellt und gefragt, inwieweit solche Ansätze für die Bildungsarbeit an Gedenkstätten nutzbar sind. Am Nachmittag werden Exkursionen unternommen: zum Deutschen Institut für Menschenrechte, wo Projekte des Instituts und der Gedenkstätte Bergen-Belsen zur Inklusion vorgestellt werden, und zur Ausstellung “7 mal jung“. Daran anknüpfend wird besprochen, ob und in welcher Weise Gedenkstätten und Einrichtungen der Menschenrechtsbildung kooperieren können.
Arbeitsgruppe 4
Möglichkeiten und Grenzen der Thematisierung von Gegenwartsbezügen an historischen Orten am Beispiel der Ausstellungen in der Stiftung Topographie des Terrors und dem Haus der Wannsee-Konferenz
Leitung: Christian Geißler, Trainer „Verunsichernde Orte“, Berlin, Jan Martin Ogierman, freier Mitarbeiter Stiftung Topographie des Terrors, Berlin, Eike Stegen, freier Mitarbeiter Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin
Treffpunkt
Stiftung Topographie des TerrorsNiederkirchnerstraße 8
10963 Berlin
Geschichte an historischen Orten und dort dargestellte Ereignisse sind häufig schwer vorstellbar. Daher stellen Besucherinnen und Besucher aber auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Gedenkstätten immer wieder Vergleiche zu aktuellen Sachverhalten her. Problematisch können Vergleiche sein, wenn sie – außer vom Versuch, das historische Geschehen besser vorstellbar bzw. verstehbar zu machen – anderweitig (bewusst oder unbewusst) motiviert sind.
In der Arbeitsgruppe wird zunächst eine theoretische Klärung zur Einordnung von Aktualisierungen, Vergleichen und Kontinuitätslinien stattfinden. Anhand von Übungen und unterschiedlichen Methoden sollen auf der Grundlage der Erfahrungen der Teilnehmenden mit den Ausstellungen der Stiftung Topographie des Terrors und des Hauses der Wannsee-Konferenz eigene Positionen zur Abgrenzung zwischen legitimen und problematischen Vergleichsbildungen entwickelt werden. Darüber hinaus werden mögliche pädagogische Reaktionen auf unterschiedlich motivierte Vergleiche erarbeitet und diskutiert.
Arbeitsgruppe 5
Professionell begleitet -Coaching und Supervision an Gedenkstätten
Leitung: Kerstin Engelhardt, systemischer Coach und Psychodramatikerin und Barbara Thimm, Trainerin und Supervisorin, beide SOCIUS Organisationsberatung GmbH Berlin
Treffpunkt
Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-KonferenzAm großen Wannsee 56-58
14109 Berlin
Beratungsangebote werden noch immer eher selten an Gedenkstätten genutzt. Dabei gibt es neben Konflikten, die in jedem beruflichen Kontext auftreten können, spezifische Belastungen, die einen sensiblen Umgang erfordern.
Neben der Vorstellung unterschiedlicher Formate von Beratung und Begleitung werden in der AG „Kollegiale Beratung“ und ggf. eine Fallsupervision konkret erprobt. Darüber hinaus werden das Weiterbildungsangebot „Verunsichernde Orte“ vorgestellt und – in Absprache mit der Gruppe – Übungen zur Selbstreflexion angewandt.
Verabredungen zum Mittagessen und für Pausen werden innerhalb der Arbeitsgruppen getroffen.
18.00h Abendessen im Hotel Scandic für alle Teilnehmenden Anschl. Individueller Erfahrungsaustausch
Samstag, 16. Juni
9.30h Podiumsdiskussion
Die aktuelle Situation der Gedenkstätten in einer sich verändernden Erinnerungs- und Gedenkkultur – die Diskussion in Deutschland
Podiumsdiskussion mit Teilnehmenden aus den Arbeitsgruppen des Vortages Leitung: Gottfried Kößler
11.00h Kaffeepause
11.30h Abschlussdiskussion
Die aktuelle Situation der Gedenkstätten in einer sich verändernden Erinnerungs- und Gedenkkultur – die internationale Debatte
Knut Dethlefsen, Friedrich-Ebert-Stiftung, Büro Warschau, Genevieve Erramuzpé, Memorial d ́Izieu (angefragt), Berlin, Karen Polak, Anne-Frank-Stiftung Amsterdam Leitung: Gottfried Kößler
12.30h Seminarauswertung, weitere Verabredungen
13.15h Mittagessen in der Stiftung Topographie des Terrors
14.15h Seminarende
Veranstaltende
Arbeitsgemeinschaft Gedenkstättenpädagogik2
Bundeszentrale für politische Bildung
Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin Stiftung Topographie des Terrors, Berlin
Tagungssekretariat und Hauptveranstaltungsort
Stiftung Topographie des TerrorsNiederkirchnerstraße 8
10963 Berlin
Telefon: 030/254509-20
E-Mail: gedenkdiener [at] topographie [dot] de
Tagungshotel
Hotel Scandic BerlinPotsdamer Platz
Gabriele-Tergit-Promenade 19
10963 Berlin