Wenige Tage nach der Rede von Marcel Reich-Ranicki im Bundestag verwehrte das Bundessozialgericht rund 20.000 jüdischen NS-Opfern Anteile ihrer Rentenansprüche aus Arbeit im Ghetto. Widersprechen sich hier Gesetz und Moral, oder blieben vorhandene Spielräume ungenutzt? Ist das Gerichtsurteil Ausdruck einer fehlenden Solidarität der Gesellschaft mit den noch lebenden NS-Opfern?
Die Stiftung EVZ nimmt den Shoa-Gedenktag in Israel am 19. April zum Anlass zu hinterfragen, wie viel gesellschaftliche Solidarität NS-Opfer in Deutschland und Israel erfahren. Zudem sollen Möglichkeiten für ein Engagement für die jüdischen Überlebenden, ehemalige russische Kriegsgefangene oder verfolgte Roma und Sinti aufgezeigt werden.
Über ihre persönliche Erfahrung diskutiert die Auschwitz-Überlebende Giselle Cycowicz mit dem Ghettorenten-Experten Jan-Robert von Renesse und zwei Vertretern beispielhafter Bürgerinitiativen für Kriegsgefangene sowie Sinti und Roma.
Programm
Begrüßung
Dr. Martin Salm, Vorstandsvorsitzender der Stiftung EVZ
Podiumsdiskussion
- Dr. Giselle Cycowicz, Psychologin, AMCHA Jerusalem
- Dr. Jan-Robert von Renesse, Richter, Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen
- Eberhard Radczuweit, Vorstand Kontakte-KOHTAKTЫ e. V.
- Alexander Diepold, Diplom-Sozialpädagoge, Sinti und Roma Corporation e. V.
- Dr. Rafael Seligmann, Herausgeber Jewish Voice of Germany (Moderation)
Stehempfang
Datum: 17.04.2012, 19:00
Veranstaltungsort
Stiftung EVZLindenstraße 20-25
10969 Berlin