Das Jüdische Museum Berlin sucht zwölf freiberufliche Referent*innen für die Durchführung von Bildungsprogrammen in der neuen Dauerausstellung ab Mitte Mai 2020. Interessent*innen sollten einplanen, dass vom 20. April bis 13. Mai 2020 verpflichtende Informationsveranstaltungen stattfinden.
Die Ausstellung
Am 17. Mai 2020 eröffnet die neue Dauerausstellung im Libeskind-Bau. Auf 3.500 qm erzählt sie aus jüdischer Perspektive die Geschichte der Juden in Deutschland vom Mittelalter bis heute. Im Zentrum steht die Beziehung jüdischer Gemeinschaften zu ihrer christlichen und zunehmend säkularen Umwelt – zwischen Zugehörigkeit und Ausgrenzung, nachbarschaftlichem Nebeneinander und Gewalt. Ein neuer Schwerpunkt liegt auf der Geschichte nach 1945: Sie reicht vom Ende des deutschen Judentums durch die Zäsur des Holocaust bis zum Neubeginn und schließlich dem Wandel jüdischen Lebens in der Migrationsgesellschaft Deutschland heute. Die Ausstellung lässt in jeder Epoche eine Vielzahl jüdischer Stimmen zu Wort kommen. Der historische Rundgang ist immer wieder von Ausblicken in jüdisches Leben jenseits geografischer und zeitlicher Grenzen unterbrochen. Was ist Juden heilig? Wie feiert man Schabbat? Wie klingt Judentum? Das Thema Antisemitismus durchzieht alle Epochen, wird aber auch zentral behandelt. Eine Medienstation zeigt fünf Beispiele antisemitischer Vorfälle und regt zur Diskussion mit Besucher*innen an.
Aufträge an Referent*innen beinhalten:
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Interaktive Ausstellungsbegleitungen mit unterschiedlichen Zielgruppen
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Anwendung vielfältiger Methoden der historisch-politischen und der ästhetisch-künstlerischen Bildungsarbeit
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Praxisreflexion und Dokumentation der eigenen forschenden Vermittlungsarbeit
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Konzeption von Vermittlungsangeboten und Rechercheaufträge nach den
Qualitätskriterien und dem diskriminierungskritischen Bildungsansatz des Jüdischen Museums Berlin
Konzeptionelle Aufträge werden als Werkverträge je nach Umfang vergütet. Die Durchführung von freiberuflichen Vermittlungsangeboten wird pro Termin vergütet.
Folgende Kompetenzen benötigen alle Referent*innen:
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Sehr gute Kenntnisse deutsch-jüdischer Geschichte und/oder sehr gute Kenntnisse von Judentum
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Mehrjährige Erfahrungen in der praktischen Bildungsarbeit, in der Museumsarbeit oder in einer vergleichbaren Tätigkeit
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Ausstellungsbegleitungen in mindestens einer der folgenden Sprachen: Arabisch, Dänisch, Französisch, Gebärdensprache, Hebräisch, Italienisch, Leichte Sprache, Niederländisch, Polnisch, Russisch, Spanisch, Türkisch.
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Zeit und Lust neue museumspädagogische Angebote zu erarbeiten
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Bereitschaft zur museumspädagogischen Weiterentwicklung
Folgende Kompetenzen wünschen wir uns von einzelnen Referent*innen:
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Erfahrungen in der Ausstellungsbegleitung für Menschen mit Sehbehinderung und Blinde, für Demenzkranke, für Menschen mit Lernbehinderung
Sehr gute Kenntnisse zu Antisemitismus und mehrjährige Erfahrungen in der Moderation kontroverser Debatten zu diesem Thema.
Bitte senden Sie Ihre Interessenbekundung im PDF-Format (Motivationsschreiben und Beschreibung bisheriger Qualifikationen und Berufserfahrungen mit entsprechenden Belegen, max. 10 MB) bis zum 09. Februar 2020 an: bildung [at] jmberlin [dot] de
Die Stiftung Jüdisches Museum Berlin begrüßt Interessenbekundungen aller Menschen ungeachtet ihrer nationalen, kulturellen, religiösen oder nicht-religiösen Zugehörigkeit. Wir fördern die berufliche Gleichstellung aller Geschlechter und Lebensformen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist uns ein großes Anliegen. Schwerbehinderte Bewerber*innen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Nach Abschluss des Verfahrens werden Ihre Unterlagen maximal drei Monate lang aufbewahrt.
Nähere Auskünfte erteilt Ihnen Nina Wilkens unter
n [dot] wilkens [at] jmberlin [dot] de oder+49 (0)30 259 93 424