6. Kulturpolitischer Bundeskongress: „netz.macht.kultur. Kulturpolitik in der digitalen Gesellschaft“
Am 9./10.Juni 2011 widmet sich der 6. Kulturpolitische Bundeskongress der Kulturpolitischen Gesellschaft und der Bundeszentrale für politische Bildung dem Thema „netz.macht.kultur. Kulturpolitik in der digitalen Gesellschaft“. Staatsminister Bernd Neumann, der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, wird die Tagung eröffnen. Zu den Referenten in Berlin gehören u.a die Sozialwissenschaftler Gerhard Schulze und Geert Lovink, die Blogger Mercedes Bunz und Markus Beckedahl, MedienwissenschaftlerInnen und Spiele-Expertinnen wie Claudia Wegener und Karin Wenz, Kulturmanager wie Armin Klein und Tim Renner, Fachleute für Urheberrechtsfragen wie Jeanette Hofmann, Volker Grassmuck oder Oliver Castendyk.
Wir leben seit gut zwei Jahrzehnten in einer digitalen Gesellschaft, deren Rhythmus sich mehr und mehr zu beschleunigen scheint. Die mobile digitale Kommunikation revolutioniert den gesellschaftlichen Austausch und stellt bisher gültige Ordnungs- und Rechtsvorstellungen in Frage. Zentrale Codes der modernen Zivilgesellschaften wie Freiheit, Eigentum, Muße, Privatheit und Öffentlichkeit stehen auf dem Prüfstand. Welche neuen Formen der gesellschaftlichen Teilhabe entstehen, welche alten Formen verschwinden werden, ist ungewiss. Die damit verbundenen Risiken für die demokratische Gesellschaft sind umstritten. Zugleich mehren sich die Möglichkeiten exponentiell, Wissen zu erzeugen, zu vermitteln und zu speichern. Die Künste stehen mitten in diesem dynamischen Wandel und kreieren selbst neue Formen und Techniken der Gestaltung, der Wahrnehmung und Reflexion.
Der mit der digitalen Revolution verbundene tief greifende kulturelle Wandel löst große Hoffnungen und Ängste aus. Optimisten hoffen auf einen Zugewinn an Freiheit und politischer Beteiligung, Skeptiker warnen vor dem „gläsernen Menschen“, „digitaler Überforderung“ und einer „Auswanderung“ ins Internet. Die einen preisen Kooperation, Kollaboration, „Crowdsourcing“ und Enthierarchisierung als neue Prinzipien der Partizipations- und Wissensgesellschaft an, die anderen zweifeln an der „Weisheit der Massen“, ihrer „Schwarm-Intelligenz“ und der Qualität der Amateure. Sie beharren auf der Notwendigkeit von Professionalität und individueller Verantwortung. Inhalt, Rhetorik und Vehemenz der Auseinandersetzung tragen die Züge eines Kulturkampfes: Grundlegende Codes der modernen Zivilgesellschaften wie Freiheit, Eigentum, Muße, Privatheit und Öffentlichkeit stehen auf dem Prüfstand.
Kulturpolitik und Kulturinstitute sind Teil und Motor des kulturellen Wandels. Die Digitalisierung schafft nicht nur andere Produktionsbedingungen im ‚Betriebssystem Kunst’, sie eröffnet auch neue Formen der Vermittlung kultureller Werke und ihrer medialen Rezeption. Künstlerische Werke und historische Artefakte sind im Zeitalter ihrer digitalen „Reproduzierbarkeit“ oder Abbildungsmöglichkeit an jedem Ort und zu jeder Zeit im Prinzip beliebig oft zu sehen. Digital Rekonstruktionen geben anschauliche Einblicke in längst vergangene Zeiten. Niemals zuvor war es leichter, Zugang zu den Wissensspeichern dieser Welt zu bekommen. Die Vermittlung und Bewahrung des kulturellen Erbes in Bibliotheken, Museen und Archiven stehen vor neuen Herausforderungen und Chancen. Die Medien der analogen Welt - Bücher, Zeitschriften und Zeitungen - verlieren dagegen an Bedeutung.
Programm
Das Programm des Kongresses finden Sie hier.
Anmeldung
Für die Teilnahme am Kongress "netz.macht.kultur" wird eine Gebühr erhoben, die folgende Leistungen umfasst: Kongressunterlagen, Pausengetränke und Mittagsimbiss am 09./10 Juni.
Die Anmeldung wird erst mit der Zahlung der Kongressgebühr gültig. Bitte überweisen Sie den fälligen Betrag unter dem Stichwort "Kongress 2011" und der Angabe Ihres Namens auf das Konto der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V.
Bank für Sozialwirtschaft Köln, Konto-Nr. 82 28 900, BLZ 370 205 00
(BIC: BFSWDE33 - IBAN: DE18 3702 0500 0008 2289 00)
Anmeldeschluss ist der 23. Mai 2011.
Ein Anmeldeformular finden Sie hier.
Gebühr
Gesamttagung: 130,– €
Ermäßigter Tarif*: 90,– €
Tageskarte: 75,– €
Ermäßigte Tageskarte*: 50,– €
* KuPoGe-Mitglieder und Studenten (Zum Erwerb eines ermäßigten Studententarifs schicken Sie uns bitte eine Kopie der gültigen Immatrikulationsbescheinigung.)