Jüdische Geschichte und Gegenwart, Nationalsozialismus und Antisemitismus.
In den vergangenen 15 Jahren wurde diskutiert, ob und wie mit Kindern in der Grundschule und den Klassen 5/6 Nationalsozialismus und die nationalsozialistische Judenverfolgung thematisiert werden können. Die fundamentale Diskussion nach dem „Ja oder Nein“ kann inzwischen als abgeschlossen angesehen werden.
Die Tagung Zeitgeschichtliches Lernen in der Grundschule und in Klasse 5/6 - Jüdische Geschichte und Gegenwart, Nationalsozialismus und Antisemitismus richtet daher den Fokus auf schulische und außerschulische pädagogische Konkretionen und die in aktuellen empirischen Forschungsarbeiten beschriebenen Befunde. Im Vordergrund von bislang dokumentierten Unterrichtsvorhaben stehen fast ausschließlich jüdische Opfer. Damit beinhaltet der Unterricht häufig erste Lerneinheiten zu jüdischer Geschichte und jüdischem Leben, die in der Regel in Verknüpfung mit der Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden eingeführt werden. Aus diesem Grund ist auch der Unterricht zu jüdischer Geschichte und Gegenwart Gegenstand der Tagung.
Ziel der Tagung ist es, die Kluft zwischen pädagogischer Praxis und fachlichen sowie fachdidaktischen Reflektionen zu verkleinern. Es geht darum, Konzepte und Erfahrungen der pädagogischen Arbeit zu diskutieren und einer kritischen Analyse zu unterziehen. Die bislang fehlende fachliche Begründung, welche Opfergruppen und Aspekte der Verfolgung, Vernichtung oder des Herrschaftssystems thematisiert werden, soll entwickelt werden. Grundlage für die Tagung sind die Anforderungen der Migrationsgesellschaft.
Zeitgeschichtliches Lernen darf sich auch in dieser Altersgruppe nicht auf ein nationalgeschichtliches Narrativ beschränken, sondern muss den Fragen, Erfahrungen und Familienerzählungen aller SchülerInnen Raum geben.
Die Tagung wurde in Berlin und Brandenburg als Fortbildungsveranstaltung für LehrerInnen und Lehrer beantragt.
Anmeldungen
Per Email bis zum 18. März 2011 an
Dr. Isabell Enzenbachenz [at] zaf [dot] kgw [dot] tu-berlin [dot] de
Das ausführliche Programm finden Sie als pdf-Dokument unter "Download".