Mehr als 70 Jahre nach Kriegsende finden sich in Brandenburgs Wäldern Funde aus der Zeit der deutschen Kapitulation 1945. Militärisch exakt nach Dienstvorschrift wurden an Waldwegen Blockhäuser -im Russischen "semljanka"(Unterstand)- errichtet. Hier liegen Reste des Alltags der "Rotarmisten": Ausrüstung, Abzeichen, Kennmarken Kriegsgefangener, Essgeschirre, Feldflaschen, Besteck, als Lampen dienende Geschosshülsen - manches mit kyrillischen Inschriften.
Das Bedürfnis, sich mit dem Sieges-Symbol zu schmücken, zeigen Wehrmachts-Koppelschlösser mit ausgelöschtem Hakenkreuz und darüber geritztem Sowjetstern. Ziviles Material wie Schmuck, Uhren, Wasserhähne und Fahrradteile scheint bekannte Erzählungen der Zeit zu bestätigen. Die Funde sind Zeugnis von Aneignung und Überwindung, konkret wie auch symbolisch, und werfen viele Fragen auf - die Forschung hat gerade erst begonnen.
Die Ausstellung wurde vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischem Landesmuseum in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst sowie der Gedenkstätte Seelower Höhen und dem Museum Festung Küstrin erarbeitet.
Datum
Dienstag, 6. September 2016, 19.00 Uhr
Laufzeit: 07. September bis 30. Oktober 2016
Ort
Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst
Zwieseler Straße 4
10318 Berlin
S-Bhf Karlshorst, S 3, Bus 296
U-Bhf Tierpark, U5, Bus 296Eintritt
Frei