Auf kaum einen politischen Konflikt wird in Deutschland aktuell so häufig und so emotional Bezug genommen wie auf den Nahostkonflikt. Die Motivationen dafür sind vielfältig – Anerkennungskämpfe, konkurrierende Narrative, postkoloniale Diskurse, Fragen nach Identitäten und Zugehörigkeiten, Beziehungen von Mehr- und Minderheiten, aber auch Schuldabwehrreflexe, einseitige und vereindeutigende Zuschreibungen und Projektionen.
Für eine kritische Auseinandersetzung mit Antisemitismus ist es notwendig, vor der Komplexität nicht zu kapitulieren. Deshalb widmet sich die vierte Tagung der Reihe „Blickwinkel. Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft“ der schwierigen Frage nach dem Verhältnis von Antisemitismus und Nahostkonflikt in Deutschland im Spiegel von Wissenschaft und Bildungspraxis: Wie wird der Konflikt hier wahrgenommen? Welche Diskurse prägen das Bild? Welche Deutungsmuster sind virulent und wo verläuft die Grenze zwischen einer kritischen Bezugnahme auf die Geschehnisse im Nahen Osten und antisemitischer Instrumentalisierung des Konfliktes? Ziel der Tagung ist es, Anstöße zu geben für einen qualifizierten Umgang mit diesen pädagogischen Fragen und mit Kommunikation.
Das vollständige Programm und Informationen zur Anmeldung können Sie dem Flyer unter "Download" entnehmen.