Empfehlung Fachbuch

Erinnerungskultur 2.0

Erik Meyer (Hg.): Erinnerungskultur 2.0. Kommemorative Kommunikation in digitalen Medien, Campus Verlag, Frankfurt. (2009)
Von Birgit Marzinka

Der Herausgeber Erik Meyer möchte mit diesem Buch die verschiedenen Facetten der Erinnerungskultur im Internet und anderen digitalen Medien aufzeigen. In neun Artikel greift er Themen wie die Erinnerung an zerstörte Synagogen, den Zweiten Weltkrieg im Computerspiel oder die Perspektive der Anbieter der so genannten kommemorativen Kommunikation auf. Wie an den Beispielen zu sehen ist, ist die thematische Palette der Artikel sehr breit und greift neuere Studien und Entwicklungen der Erinnerungskultur in digitalen Medien auf. Dabei wird auch auf Beispiele eingegangen, die weniger bekannt sind, wie die CD-Rom „Virtual Wall“ des Vietnam Veterans Memorial.
Das Buch entstand als Band der im November 2006 an der Universität Gießen abgehaltenen Tagung: „Virtual Memory, Virtual History – Digitale Verbreitungsmedien: Konkurrenz und Komplementarität?“
Der Tagungsband greift ein Thema auf, das ansonsten weniger Beachtung findet. Erinnerungskultur in digitalen Medien wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen, da digitale Medien und speziell das Internet sich zu wichtigen Orten der Erinnerung entwickeln. Vor allem die breiten Anwendungsmöglichkeiten der digitalen Medien und die Neuerung, dass Nutzerinnen und Nutzer selbst Inhalte erstellen können, unterstützen diese Entwicklung.
Mit dem Tagungsband kann man einen guten Überblick über verschiedene Forschungen und Studien rund um das Thema Erinnerungskultur im Internet erhalten. Die Artikel eignen sich für eine grundsätzliche Auseinandersetzung rund um das Thema. Wie jedoch an der Autorenschaft zu sehen ist – die sich ausschließlich aus Universitätsmitarbeitern zusammensetzt – ist der Blick sehr akademisch. Dementsprechend setzt sich auch die Zielgruppe des Bandes zusammen. Die Perspektive der Macherinnen und Macher hätte meines Erachtens den Band reichhaltiger gestaltet und er wäre dadurch für ein breiteres Publikum zugänglich gewesen. Zusammengefasst für Pädagogen und Pädagoginnen eignet sich das Buch vor allem für eine grundlegende Auseinandersetzung, für die praktische Bildungsarbeit weniger.

 

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